Beiträge von Bhai

    Im Ernst: Mir ist das Buchprojekt etwas suspekt: Bist du wirklich AS betroffen? Kennst du dich aus mit den Schwierigkeiten AS und Beruf? AS und Interview?


    Was heisst anonymisieren? Welche Rechte hat der Betroffene da wirklich noch, um auf seine "Biografie" Einfluss zu nehmen, nachdem er einmal seine Geschichte berichtet hat?

    Wir sind alle drei betroffen. Einer von uns, Hajo Seng aus Hamburg, ist zudem als Buchautor und Vortragsreisender zum Thema Autismus bekannt und hat in Hamburg das Projekt autWorker initiiert, das Betroffene u.a. durch Fähigkeiten-Workshops aufs Berufsleben vorbereitet. Hajo war bis Anfang des Jahres auch im Vorstand von Aspies e.V. - ich war da früher auch mal aktiv, habe mein Engagement aber u.a. aus Zeitmangel inzwischen weitgehend heruntergefahren.


    Wir werden nichts veröffentlichen, was wir den Autor/inn/en nicht noch einmal zur Prüfung, zum letzten Korrekturlesen, vorgelegt haben. Das letzte Wort hat also in jedem Fall der/die Autor/in. Und "anonymisiert" bedeutet ganz einfach, dass es anhand des Textes nicht nachzuvollziehen/herauszufinden ist, um welche reale Person es sich da handelt.

    Und ich habe eine extrem "unsaubere" und äußerst spektakuläre Erwerbsbiografie die aber wahrscheinlich oder teilweise NICHT mit meinem Aspergersyndrom zu tun hat, eher mit der österreichischen Bürokratie und Gesetzeslage. Ich bin aus Ostösterreich und 55. Würde gerne etwas dazu schreiben, aber ich habe absolut keine Ahnung wie ich das auf die geforderte Länge einkürzen kann, trotzdem aber das wesentliche ordentlich rüber zu bringen.... ;(
    Bin da echt überfordert.... :wacko:


    Nun ja, das Kürzen würden wir übernehmen (wobei wir den Autor/inn/en den Text danach noch mal zur Prüfung geben). Du könntest alternativ unseren Fragebogen ausfüllen oder Dich mit einem von uns zu einem Chat-Interview treffen. Meine eigene Erwerbsbiografie ist übrigens auch recht "spektakulär" und ich habe in meinem eigenen, noch zu kürzenden, Beitrag das Maß, das wir uns selber gesetzt hatten, um ein Mehrfaches überschritten :)


    Wenn Du wirklich Interesse hast, dann schick am besten eine PN oder mail an: asbio(ät)mail(Punkt)de


    Gibt es eigentlich auch österreichische Asperger-/Autistenforen im Web?

    Wir haben gar nicht vor, nur "Problemfälle" zu schildern - wir wollen so repräsentativ wie möglich sein und haben unter unseren Autor/inn/en auch viele mit einem völlig unspektakulären, ganz geradlinigen Werdegang. Das ist genauso berichtenswert, aus unserer Sicht, wie die Biografien derer, denen der Autismus beim Fußfassen in der Arbeitswelt Probleme bereitet hat.


    Es geht uns nicht darum, zu zeigen, dass Autisten es schwer haben, also eine Anklageschrift zu erstellen, sondern ganz ohne Wertung eine große Zahl von "Betroffenen" zu Wort kommen zu lassen, ganz gleich, wie deren Erwerbsbiografie nun verlaufen ist. Wir wissen ja selbst nicht, ob es für Autisten schwieriger ist, beruflich Fuß zu fassen, als für andere, und würden das darum auch von vornherein erst mal gar nicht behaupten wollen. Was uns drei Herausgeber anbetrifft, so hatten wir in der Tat eine recht mühevollen, wechselhaften beruflichen Werdegang, und die Idee zu diesem Buch kam uns, als wir uns die Frage stellten: Geht/ging das anderen "Betroffenen" eigentlich auch so? Bisher sind die Rückmeldungen, wie gesagt, ganz gemischt: Die einen hatten große Probleme, die anderen gar keine.

    Wir (ein paar „Betroffene“ aus Deutschland) sammeln Erwerbsbiografien von Autisten, um daraus ein Buch und/oder ein Radiofeature zu machen. Wer also auf ein Erwerbsleben zurückblickt - oder mittendrin steckt -, das er für erzählenswert hält, und zudem Lust und Zeit hat, darüber zu berichten, ist herzlich willkommen. Einfach hier eine Nachricht hinterlassen (im Thread oder als PN) oder mailen an:



    asbio[ätt]mail[Pkt.]de



    Bitte stellt dann Eure Erwerbsbiografie aber vorerst nur ganz kurz in Stichworten dar. Wir wollen insg. etwa 20 berufliche Lebenswege sammeln – und je nachdem, wie groß die Resonanz ist, werden wir also möglicherweise auswählen müssen, was in welcher Form überhaupt zueinander passt. Der spätere Text sollte dann einen Umfang von um die 20.000 Zeichen haben (bzw. 10-11 Manuskriptseiten = 60 Zeichen à 30 Zeilen).


    Da viele nicht gerne schreiben oder einfach ungeübt sind darin – ein Interview wäre genauso gut möglich, z.B. per Chat, Skype oder E-Mail, oder der Bericht als Audiodatei.


    Selbstverständlich werden wir alles komplett anonymisieren. Wichtig ist nur, dass aus der Biografie klar hervorgeht, dass die/der Autor/in auch autistisch ist, und nicht, wer hinter der Biografie steckt.


    Zu dem Projekt gibt es sowohl einen Flyer (PDF), in dem unser Vorhaben noch einmal ausführlicher dargestellt wird, als hier, wie auch einen Fragebogen, der in erster Linie denen als Leitfaden dienen soll, die sich mit dem Schreiben/Erzählen schwer tun. Beide Dateien übersenden wir auf Wunsch gern.