Beiträge von Bessy

    ja, das habe ich damals wirklich zu kompliziert gemacht, es spricht nichts dagegen, den Stoff als ganzes abzusteppen.
    Evt. geht es ein bisschen einfach zum Nähen, da das Nähen mit der fast schon fertigen, schweren Decke
    gegen Schluss, relativ mühsam ist, ich nicht noch darauf achten musste, dass kein Sand ausläuft, aber ob sich der
    Extraaufwand vorher lohnt, wage ich zu bezweifeln.


    Ich kann aber sagen, dass bis jetzt noch alles hält, kein Sand ausgelaufen ist und ich immer noch glücklich damit bin.
    :)

    Querdenker, du siehst das nicht zu hart.

    Ob solche Listen das Imgae von Autisten positiv heben bin ich mir nicht sicher. Ob sie Angehörige beruhigen weil aus ihrem kleinen frisch diagnostizierten autistischen Kind noch ein Superstar werden kann denke ich auch nicht.

    Ersteres wäre meine Vermutung gewesen, denn wie du sagst, wozu dann sonst so Listen, die ich übrigens selbst auch sehr entbehrlich finde?
    Was soll damit bezweckt werden? Vielleich hat ja sons noch jemand eine Idee.

    Diese Debatte sollte sich aber auch in Aufzählungen, welcher verstorbene, berühmte Wissenschaftler Autist war, wiederfinden, was beispielsweise hier nicht geschieht:


    http://www.aspergerhilfe.ch/as…sergewoehnliche-menschen/


    Ich wehre mich gegen Erklärungen über As, wenn schon fast zwangsweise Einstein am Schluss miterwähnt wird, weil


    1)
    meist nicht erwähnt wird, dass posthume Diagnose immer auch Spekulation erhalten und sich auch namhafte Wissenschaftler nicht einig sind.


    2)
    ich das Gefühl habe, durch die Erwähnung Einstein + As soll das Image von Asperger/Autismus aufpoliert werden. Dabei sollte jeder Mensch in seiner Einzigartigkeit als wertvoll erachtet werden, ungeachtet des
    wissenschaftlichen und künstlerischen (= für die Gesellschaft nützlichen) Potentials. Erwähnungen über AS und Einstein sind doch nur ein Eingeständnis an die aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen, dass man nur etwas wert ist, wenn die Gesellschaft nutzen daraus ziehen kann. Gerade dagegen müssten sich
    Autisten und ihre Vertreter wehren: Toleranz, ungeachtet ob man mal leben kann, ohne der Gesellschaft durch Leistungsansprüche zur Last zu
    fallen oder sogar im positiven dienen zu können.
    Ich jedenfalls will meinen gesellschaftlichen Wert nicht dadurch erhöht wissen, dass ich mit absoluten Ausnahmekünstler und Wissenschaftler in Zusammenhang gebracht werden kann. Der / die einzelne Aspergerdiagnostizierte soll dafür respektiert werden, was er /sie ist, und nicht dafür, was er /sie sein
    könnte.


    Ich will respektiert werden, so wie ich bin. Ich will, dass in der Gesellschaft Toleranz für eine ganze Vielfalt an
    Verhaltensweisen herrscht (nicht nur AS) ungeachtet dessen, ob meine Verhaltensweise eventuell das Potential für herausragende Leistungen birgt.
    Es ist doch ungerecht gegenüber anderer von Toleranz abhängigen Leuten, wenn die Autismusfraktion immer auch die Karte "uns muss man respektieren,
    tust du das nicht, hast du möglicherweise dem nächsten Einstein den Weg verbaut" spielt.

    Könnte man die Einsteindiskussion aus der ABA-Diskussion heraustrennen?

    Es ist wohl unbestritten, dass Einstein einige Wesenszüge/Merkmale eines Autisten hatte. Die von mir zitierte Quelle sieht Einstein aber vor allem daher nicht als Autist, weil die Kriterien Spezialinteresse und Stereotypien von Einstein nicht erfüllt werden.


    Die von mir zitierte Quelle ist die Einzige, welche sich meines Erachtens wirklich mit der Thematik auseinandergesetzt hat und versucht hat zu einem Ergebnis zu kommen.


    Auch die von dir zitierten Quellen sind geteilter Meinung:


    Im Spiegelartikel:
    "Glen Elliott, ein Psychiater der University of California in San
    Franscisco, zeigte sich nicht überzeugt von der These des britischen
    Kollegen. "Man kann sich durchaus Genies vorstellen, die sozial
    ungeschickt und doch nicht im Entferntesten autistisch sind", sagte er
    dem "New Scientist". "Da könnten Ungeduld mit der intellektuellen
    Langsamkeit anderer, Narzissmus und eine Leidenschaft für die eigene
    Mission zusammenkommen, um solche Personen zurückgezogen und schwierig
    zu machen."


    In autismus-mv.de
    Das alles sind zwar keine Beweise, aber
    doch Hinweise darauf, dass Einstein ein Asperger-Autist gewesen
    sein könnte
    .


    Also unter dem Strich: Die Forscherwelt ist sich uneinig, was Autismusdiagnosen für verstorbene Berühmtheiten betrifft.

    Zu Einstein: (etwas off-topic musste aber dennoch sein). Ich habe das aus dem Internet und konnte die Quelle selbst nicht gegenlesen.
    Kamp-Becker, I. War Albert Einstein ein Asperger Autist? Nervenheilkunde, Bd. 32, 2013, S. 319-324


    "Weder nach ICD-10 noch nach DSM-IV erfüllt
    Einstein die Kriterien für die Diagnose eines Asperger-Syndroms oder
    einer anderen autistischen Störung. Zwar zeigt er im Bereich der
    sozialen Interaktion einige Schwierigkeiten im Kontakt mit
    Gleichaltrigen und im weiteren Verlauf insbesondere im Kontakt mit
    seinen Ehefrauen und seinen Kindern. Auch liegen einige Hinweise dafür
    vor, dass er in Bezug auf seine empathischen Fähigkeiten leichte
    Einschränkungen zeigte. Sozial und emotional unangemessenes Verhalten
    wird ebenfalls berichtet. Jedoch zeigt er lediglich subklinische
    Auffälligkeiten im Bereich des repetitiven, stereotypen Verhaltens.
    Sonderinteressen liegen nicht vor, es sei denn man wertet die intensive
    Arbeit, die Einstein insbesondere im physikalischen Themenbereich
    leistete, als solche. Dies wäre zweifelsfrei nicht richtig, denn dann
    müsste jeder Wissenschaftler, der ein bestimmtes Themengebiet intensiv
    erforscht oder auch jeder, der einem zeitintensiven Hobby nachgeht, als
    „Autist“ oder „Aspie“ bezeichnet werden."

    Zuletzt ein Danke meinerseits an Bessy:
    Du setzt dich stark für dein Kind ein und informierst dich äußerst differenziert über seinen "Stempel" Austismus und lehnst bewusst Behandlungsmethoden ab, die als gut angeprießen werden, es aber bei näherer Betrachtung nicht sind.
    Du bist nach meiner Ansicht eine sehr gute Mutter.
    Ich wünsche mir für dich und deinen Sohn, dass ihr beide noch viel erfahren könnt, was euch beiden ein Leben im Sinne der UN-Menschenrechtskonvenion und darüber hinaus ermöglicht.

    Ehm, ja danke, aber ich habe gar keinen Sohn und nutze dieses Forum als "Betroffene" :D


    So wie es damals war ist es nicht anders heute.
    Einstein war eventuell Autist und ohne ihn gäbe es heute nicht alles innerhalb der Physik, was auf seine Relativitätstheorie aufbaut.
    Eventuell gäbe es heute nicht einmal diese Art und Weise, wie wir die Quantenphysik definieren.

    Es habe sich doch tatsächlich mal Autismusspezialisten die Mühe gemacht, Einstein posthum zu diagnostizieren, sofern das überhaupt möglich ist. Die sind zum Schluss gekommen, dass Einstein aller Wahrscheinlichkeit nach kein Autist war. Leider habe ich gerade keinen Link als Quellenangabe.

    Wahnsinn. Die Gründe für kindliches Verhalten suchen? Bei einem Kind? Es durch "gewünschtes" Verhalten ersetzen zu wollen? Also in so einer Welt sollten Menschen keine Kinder mehr haben und einfach verzichten.

    Hm, vielleicht habe ich mein Gelesenes schlecht wiedergegeben, denn mich hat es eigentlich eher überzeugt. Leider finde ich die Stelle zum Zitieren nicht mehr. Verhalten für kindliches Verhalten suchen finde ich nicht blöd. Schreit ein Kind, hat das meist einen Grund. Kennt man den, kann man etwas gegen das Schreien machen. Ist es hungrig, gibt es Zuessen, hat es vor etwas Angst, kann man die Angst durch etwas minimiere (vielleicht). Durch gewünschtes Verhalten ersetzen wäre dann sozusagen dem Kind beibringen, dass es das nächste Mal sich mitteilt, was es braucht, anstatt einfach nur herumzuschreien.



    Selbst Martin Rütter hat in der Hundeerziehung erkannt, dass er nicht den Hund trainieren muss, sondern den Halter. Genau so verhält es sich mit Eltern mit autistischen Kindern. Nicht das Kind muss trainiert werden, sondern die Eltern im Umgang mit dem Kind.

    Da würde ich gerne etwas anfügen: Bei den Eltern langt nicht normales Training (wie komme ich mit meinem Hund klar) sondern spezifisches Training, was kann ich machen, damit ich meinem Kind besser helfen kann, was über das gewöhnliche wie-komme-ich-mit-meinem Hund-klar hinausgeht. Diese Anmerkung nur damit niemand das Gefühl bekommt, es läge an der Basiserziehung, dass es mit dem autistischen Kind nicht gut "funktioniert", im Gegensatz zum Problem des Hundehalters.


    Grundsätzlich muss man auch in der Diskussion noch erwähnen, dass ABA nicht nur für autistische Kinder angewannt wird.

    Aus: Frühe intensive verhaltenstherapeutische Intervention (FIVTI) am Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie (ZKJP) Zürich, Seite 10
    http://www.kjpd.zh.ch/internet…VTI_KJPDZH+_lang_2013.pdf


    "Zur Kontrolle des Therapieerfolgs am ZKJP werden umfassende interne und externe
    Voruntersuchungen und Verlaufskontrollen durchgeführt. Die Evaluation der ersten
    vier Therapien nach zwei Jahren (2004-2006) zeigte bei allen Kindern Fortschritte,
    jedoch in unterschiedlichem Ausmass. Allgemein profitierten die Kinder von der
    kognitiven Förderung gut, die Förderung der Kommunikation und Interaktion erwies
    sich jedoch als ungenügend.
    Weiter zeigte sich die Wichtigkeit des Elterntrainings für
    den Alltag. Seit 2007 widmen wir uns vermehrt diesen Bereichen.
    Das KJPD ist an einem im August 2012 gestarteten nationalen Projekt beteiligt,
    welches die Wirksamkeit von frühen verhaltenstherapeutischen Interventionen bei
    Kindern mit ASS untersucht."



    Gibt dies nicht sehr zu denken? Schon nur wenn man sich Aufwand/Nutzen überlegt, muss man doch zum Ergebnis kommen, dass der Erfolg dieses Systems nur zu schein seit, dass "alles menschenmögliche versucht wird", sodass das Gewissen derer beruhig wird, die es nicht aushalten, dass man halt nicht immer die Situation gemäss seinen Vorstellungen verändern kann.



    Noch ein Nachtrag zu Obigen von mir: Der ZKJP betont, dass versucht wird, die Gründe hinter dem kindlichen Verhalten zu suchen und alternatives, gewünschtes Verhalten angeboten wird.

    Die Bemerkung mit "alles heile" war auch etwas ironisch gemeint

    Oh Mist, hereingefallen. Dabei fand ich noch, dass diese Aussage im Kontext nicht ganz Sinn macht. :)

    Ich hoffe einfach - und darum habe ich den Beitrag hier öffentlich gestartet - dass sich die Eltern von autistischen Kindern grundlegend informieren bevor sie sich für den Schritt in Richtung FIVTI oder ABA entscheiden. Und infomieren tun sie sich am Besten bei den absoluten Autismus-Fachleuten, den erwachsenen Autisten selbst.

    Dazu muss man wohl noch etwas erklären: Das Argument, die Sicht der "hochfunktionalen" Autisten zähle nicht, da sie auf den ersten Blick wohl kaum mit einem auf keine Weise kommunizierenden, völlig "unzugänglich" erscheinenden Autisten zu vergleichen sind, ist nicht wirklich zutreffend. Resultierende "Lebensprobleme" sind schwierig nachvollziehen, die Grundmechanismen aber nicht. Ich kann meine autistischen Grundmechanismen in Schilderungen von stark beeinflussten Autisten am besten wiedererkennen. Schilderungen von wenigerbeeinflussten Autisten sind öfters so durch ihre Erfahrungen und ihr Gelerntes durchtränkt, dass ein Wiedererkennen schwieriger ist.


    Beispiel Händeflattern / sonstiges Herumgewackel. Dies fungiert als Beruhigung, "Regenerationsmechanismus". Die weniger Beeinflussten brauchen nicht so viel von diesem Verhalten und lernen mit der Zeit, auf unauffälligere Varianten zurückzugreifen, sie kennen aber die beruhigende Wirkung und wissen daher, wie wichtig dies ist.
    Ich fühle mich daher völlig legitimiert zu sagen, dass ich es sehr gemein und brutal finde, diese Beruhigungsmechanismen ersatzlos abzutrainieren, was mit ABA laut meinem Verständnis nach gemacht wird.


    Es bringt schon etwas gegen eine Methode zu sein. Es ermöglicht Aufklärung, Nachdenken, nicht blind reinrennen und sich nicht vollschwatzen lassen bei betroffenen Eltern. Dies aus der Sicht eines (oder mehreren) Autisten - als Gegensicht zu denen, die als Anbieter und Befürworter der Methoden auftreten.

    Dem stimme ich zu. Ich denke, die Attraktivität von ABA besteht vor allem darin, dass man etwas machen kann und dann sogar noch ganz viel davon. Alternativen sind wohl vor allem weniger intensiv und wohl weniger radikal. Es ist demnach sehr wichtig, Eltern, die "alles machen wollen, damit es besser wird", darauf hinzuweisen, dass Quantität nicht vor Qualität steht und man sich durch weniger Intervention nicht den Vorwurf machen darf, man hätte nicht alles probiert und sei deshalb schuld, verändert sich das Kind nicht in die gewünschte Richtung.



    Kann man aber Alternativen aufzeigen, ist dies aber natürlich um so besser.

    Eine gute Nachricht für all diejenigen, die vom Schattenspringen auch so begeistert waren ich:


    Schattenspringer Band II kommt im Juni 2015 auf den Markt. :jupie:


    Bis jetzt kann man das Buch noch nicht vorbestellen, respektive habe ich keine Möglichkeit dazu gefunden.


    Für die Ungeduldigen und Neugierigen: Online findet man ein paar Seiten Vorschau.

    Ich hab mir auch schon Videos von ABA angeschaut und ich pflichte dir bei, dass das zum Teil wirklich kaum anzuschauen ist.


    Bezüglich in der Schweiz nicht so verbreitet: Ich habe mehr als einmal Inserate gesehen, wo Studenten als ABA-"Trainer" gesucht wurden, da man ja eben keine langwierige Ausbildung braucht.

    Ich finde das Buch super! Es ist einfach eine Darstellung von AS. Die Probleme werden aufgezeigt, aber es ist in keinster Weise selbstmitleidig oder moralisierend, was ich sehr gut finde.
    Ich habe damit auch endlich ein Buch gefunden, mit dem sich auch meine dem AS-Abgeneigte Mutter ("du bist doch eh ganz normal, was/wer ist schon "normal"...") gern auseinandergesetzt hat. Ihr Fazit: Das sind ja einfach Menschen, welche eine andere Wahrnehmung haben. Sie hat gemeint durch die Comicbilder konnte sie das viel besser verstehen, als wenn sie einfach einen Text liest. Ich denke dadurch, dass das Buch kurzweilig und unterhaltsam zu lesen ist, kann die Hemmschwelle sinken,sich mit dem AS einträchtiger auseinander zu setzen.
    Das einzig wirklich negative ist meines Erachtens, dass Frau Schreiter das AS am Schluss als Gendefekt bezeichnet. Ansonsten erachte ich es als komplett gelungen.

    Blau in allen Variationen.

    Meine Mutter hat immer verzweifelt versucht, dass ich nicht-blaue T-Shirts zu anziehe.
    Dies resultierte darin, dass ich mittlerweile auf jeden nicht-blauen Gegenstand/Kleidungsstück, das ich besorge, stolz bin, weil ich's dann sozusagen geschaft habe, "normal" zu sein, weil immer alles nur blau, das galt als "abnormal".