Hallo Leute
Ohne die Antworten auf Sunny's Frage durchgelesen zu haben, möchte ich einfach mal posturlieren, wie ich mir das vorstelle, was ich "Liebe" nenne.
Meine Prämisse dazu lautet:"Je tiefer und besser man sich selber kennt, desto eher wird man sein Bedürfnis nach Liebe erkennen und erfüllen können."
Liebe spielt sich zwar hauptsächlich auf emotionaler Ebene ab, sie ist jedoch ein ganzheitliches Konstrukt (soll bedeuten: -dass Sex zur Liebe gehört, dieser Aspekt aber auf Körperlichkeit beruht. -dass Zweisamkeit, Teilen und Zusammenwachsen zur Liebe gehört, dieser Aspekt aber auf psychischem Bewusstsein beruht.). Das Prinzip von "Yin und Yang" kommt dem was ich mir unter Liebe vorstelle sehr nahe, trifft es jedoch nicht ganz. Da ich die von mir entworfene Theorie, dass der Mensch ein sog. "triagonales Wesen" ist (beschreibt eine ganzheitliche Struktur eines gleichseitigen Dreiecks, welches in sich fraktal/mehr-dimensional verschachtelt ist) als einen sehr exakten Spiegel der Realität ansehe, fehlt also dem "Yin-Yang"-Prinzip eine dritte Komponente.
Was braucht es also dazu, um die "eine grosse Liebe" erleben zu dürfen?
-Selbstakzeptanz. Es mag sehr oberflächlich Klingen, da wir folgenen Satz so oft zu hören bekommen, dass wir seine Bedeutung nicht mehr richtig kennen: "Liebe dich selbst, dann können andere dich "gern haben"(da steckt ein wenig Satire dahinter)." Es stimmt jedoch, dass wir erst dann finden wonach wir suchen, wenn wir im Reinen mit uns selbst sind. Auch dies bezieht sich auf Körper, Emotionen und Psyche/Gedankenwelt.
-Emotionaler Tiefgang . Ein Bewusstsein dafür zu haben, wie tief/intensiv man eine bestimmte Emotion erleben kann, ist ausschlaggebend für das Erfahren und die Erkenntnis der eigenen, inneren Stärke. Dies eröffnet einem die eigene Welt der grundlegendsten Bedürfnissen. Dies führt dazu, dass man die Partnerwahl durchdachter und weniger oberflächlich gestaltet.
-Strukturierts Denken. Auch ich bin der Meinung, dass es toll ist plötzlich erleben zu dürfen, wenn jemand dem man begegnet einem etwas geben kann, von dem man gar nicht gewusst hat, dass es einem fehlt. Zu Denken, dies könnte jetzt doch noch die lange ersehnte grosse Liebe sein, ist jedoch naiv. Ist die dazu hypothetische Beziehung schon etwas stabiler (ca. 3-6 Monate), fällt einem zunehmend auf, was einem an dem Partner stört und nicht selten entsteht dadurch der erste Streit. Dies ist aber völlig normal und gehört zu dem Prozess des Zusammenwachsens. In Konfliktsituationen (welche unumgänglich sind) ist es wichtig die eigene Achtsamkeit auf die Dinge zu fokusieren, die man mit dem anderen teilt, teilen möchte oder nicht teilen möchte. Diese Dinge sind elementar für das Gefühl von Zusammenhalt und gegenseitiger Wertschätzung.
-Vielfältiges Körperwissen. Bei dieser Thematik gerate ich auch bei Bekannten in scharfe Kritik, da meine dazu lautende Quintessenz provokant aussagt:"Wer sch**sse aussieht, ist es auch." Um das Ärgernis etwas zu entschärfen muss ich noch etwas hinzufügen: Dieser Satz bezieht sich rein auf die subjektive Wahrnehmung z.B. wenn man sich selbst in einem Spiegel betrachtet. Natürlich hat niemand das Recht, jemanden nur wegen seines Äusseren zu verurteilen.
Um dem Ganzen nun endlich ein Fazit zu verleihen, möchte ich mit folgender "triagonaler" Liste enden:
-Körper: Kompatibilität (Sex, Kuscheleinheiten, Sport); Ausgewogenheit (Statur, Alter, Geschlechtsempfinden); Funktion (Wärme, Lust, Geborgenheit)
-Emotion: Kompatibilität (Wunsch, Traum, Bedürfnis); Ausgewogenheit (Synchronisation, Harmonie, Konfliktmanagement); Funktion (Stärke, Intensität, Konstruktivität)
-Psyche: Kompatibilität (Analyse, Synthese, Struktur); Ausgewogenheit (Wertvorstellung, Weltansicht, Moral); Funktion (Zielrichtung, Maxime, Intellekt)
Sind all diese wenigen Erwähnungen dem Partner gegenüber positiv besetzt, steht der Entdeckung der "bedingungslosen, wahren, grossen Liebe" nichts mehr im Weg.