Das empfand ich als sehr schade und dachte mir, das ich hier gewissen Stereotypien im Alter begegnet bin, quasi Festplatte voll, gegen die ich machtlos bin
Ja, das ist in der Tat häufiger ein Problem. Aber davon sollte man sich nicht entmutigen lassen. Was z.B. den Fleischkonsum anbelangt, bin ich auch so wie diese Dame. Ich esse Fleisch, weil es mir eben schmeckt. Aber nach vielen Recherchen und viel Input zu dieser Sache, kam ich selbst zu der Erkenntnis, dass ich zumindest den Fleischkonsum deutlich reduzieren sollte. Mir fällt das noch schwer, aber ich bleibe dran. Ebenso kläre ich andere Menschen bereits darüber auf, dass der Mensch längst nicht so viel Fleisch braucht, wie er heute konsumiert. Gleichzeitig stelle ich mich aber auch gegen Veganer und sage, dass der Mensch schon immer neben Früchten und Gemüse auch mäßige Mengen an Fleisch aß, also ein völliger Verzicht darauf nicht das A und O sein kann.
Das wichtigste ist ja immer, dass jemand es selbst erkennt, dass etwas eben besser oder nicht gut ist. Man kann niemanden eine Erkenntnis aufzwingen, was auch gut so ist.
Liebe ist in jeder Hinsicht essentiell, wenn es um ein friedvolles und konstruktives Miteinander geht. Unter Liebe verstehe ich hierbei vor allem Respekt, Hilfsbereitschaft, Barmherzigkeit, Freude für andere und sich selbst, Inklusion, Menschlichkeit, Würde, etc.
Ansonsten sehe ich es auch so wie Kate, dass dein Sohn, cindy, sehr wohl Liebe kennt und lieben kann. In dieser Sache bin ich genauso wie dein Sohn. Ich empfinde keine Liebe zu Menschen, oder ich weiß nicht, wie sich das denn anfühlen soll. Dieses Gefühl sagt mir nichts, ich weiß nicht, ob ich das überhaupt empfinden kann. Ich hatte Liebesbeziehungen, in denen ich mich fragte, ob das denn Liebe ist, weil mir die Bräuche solch einer Beziehung eher belasteten, als dass ich sie angenehm empfand, und ich kein Bedürfnis hatte, meine jeweiligen Freundinen zu sehen. Ist Liebe vielleicht nur das intensive Mitfühlen können mit einem anderen Menschen, das Teilen der Gefühle miteinander?
Falls ja, dann kann ich Tiere und Pflanzen eindeutig lieben, weil ich mit jenen mitfühlen kann. Es tut mir z.B. immer im Herzen weh, wenn jemand einen Baum verkrüppelt oder gar gänzlich fällt und damit qualvoll tötet (Bäume trocknen nach dem Fällen ja langsam aus, was für den Baum (den einzelnen Zellen) bis zum Tod extremen Stress bedeutet). Das ist grauenvoll. Ebenso rettete ich schon als Kind soviele Gänseblümchen vor dem Rasenmäher und pflückte sie lieber, als dass sie im Rasenmäher in tausend Einzelteile zerfetzt werden und noch viel heftiger leiden. Durch das Pflücken hatten sie noch ein paar Tage zum Weiterleben und Zeit um Abschied zu nehmen. Das klingt vielleicht verrückt, aber ich empfinde für Pflanzen mehr als für Menschen.
Aber dennoch kann ich Menschen schätzen, bewundern und auch respektieren. Ich bin kein Unmensch und helfe auch anderen, wenn ich helfen kann, ohne dafür etwas zu verlangen. So manch Menschen faszinieren mich auch regelrecht. Also asozial oder so bin ich sicherlich nicht, nur mit der Liebe hapert es da noch ziemlich.
Das Wichtigste ist in erster Linie, dass jeder glücklich leben kann. Wenn dein Sohn z.B. Freude zeigt und dir zeigt, dass er aufgrund deiner Fürsorge und deiner Liebe zu ihm glücklich sein kann, dann ist das ja auch schon ein Zeichen dafür, dass er dich auf seine eigene Weise liebt und dir auch dankbar dafür ist, auch wenn er das nicht sagt resp so sagen kann. Ich sage auch selten Danke, was aber nicht heißt, dass ich nicht dankbar sei. Dank und Liebe brauchen nicht zwangsläufig immer Worte.
Gruß
Sav