Vorschlag: Mehr Auswahl als nur "Betroffen/Nicht Betroffen"

  • Hallo,
    ich möchte hier ein Thema aufwerfen, das mich seit Wochen beschäftigt.
    Ich fühle mich als Aspie, aber ich habe noch keinen ärzlichen Nachweis dafür.
    Ich weiss, dass ich "anders" bin als die Mehrheit der Einwohner in der Schweiz, was Bedürfnisse, Verhalten, Interessen etc. angeht.
    Denoch ist es nur eine Vermutung, dass es etwas mit Asperger zu tun haben könnte.
    Da ich auch (wegen verschiedenen Rückmeldungen) auch eine AD(H)S Vermutung habe, habe ich mich bei den ADHS-Chaoten angemeldet.


    Dort gibt es eine Unterscheidung, ob und wann man die Diagnose bekommen hat oder ob man "nur" eigen Eigendiagnose gestellt hat, und an den Themen interresiert ist.
    Ich fände es sinnvoll, wenn man angeben könnte, ob man die Diagnose:
    - als Kind
    - als Erwachsener
    - nur selber erstellt hat (wie ich ) bzw / interresiert ist
    - nicht hat und "nur" ein Angehöriger ( Eltern, Partner, Famillie etc) ist
    (ev. auch weitere Unterscheidungen)


    Ich fühle mich unwohl dabei anzugeben, dass ich betroffen bin, obwohl das (erstmal) nur eine Eigendiagnose ist.
    Aber zu anzugeben ich sei nicht betroffen, stimmt ja auch nicht (irgendwie).


    Den Vorteil sehe ich darin, dass man etwas besser erkennen könnte in welcher Lebenslage man sich selber befindet und in welcher Lebenslage sich der Gegenüber befindet.
    Einfach aus welchem Blickwinkel man das es sieht.
    Es geht mir dabei nicht um Ausgrenzung oder mehr oder weniger Rechte im Forum. Nur um die "Kennzeichnung"


    Das ist einfach meine Sicht auf die Welt und die Wahrheit die man andern mitteilen kann.


    Ich möchte deshalb diesen Vorschlag zur Diskussion stellen.
    Weil hier vieleicht auch Probleme aufgeworfen werden, die ich im Moment mit einer solchen Umstellung nicht sehe.


    Vielen Dank
    Gruss Geralt


    Die Nähe zu Menschen ist wie die Nähe zum Feuer.
    Zu nahe verbrennt man sich und zu weit weg erfriert man.

  • In der Schweiz werden Daten über Krankheiten nicht veröffentlicht. AS ist eine
    offizielle Diagnose (wird als Krankheit aufgeführt), niemand ist verpflichtet, auch nicht
    in einem Forum, Auskunft darüber zu erteilen. Eine Aufforderung, wie z.B. Zeitpunkt
    der Diagnose bekannt zu geben (als Kind oder Erwachsener), verstösst gegen den
    Datenschutz. Wenn man es ganz streng nimmt, ist schon die Frage, ob man Aspie
    ist, nicht mit dem Datenschutz vereinbar. Wer sich als "Betroffen" registriert ist nicht
    kontrollierbar, im Sinne des Nachweises einer Diagnose. Wer sich ohne Diagnose als
    "Betroffen" registriert, tut dies in Eigenverantwortung. Wer noch keine Diagnose hat,
    kann sich z.B. als "Nicht-Betroffen" registrieren und seinen Verdacht im Forum
    äussern, muss dies aber nicht. Selbst Aspies mit Diagnose können sich als "Nicht-
    Betroffen" registrieren und sind nicht verpflichtet, darüber Auskunft zu geben.


    ---

  • Das Einzige, was ich erreichen möchte, ist die Auswahl an Angabemöglichkeiten zu vergrössern.
    Es gibt keine Änderung der Regeln. Das heisst, jeder stellt das ein, was er für richtig hält.
    Somit ändert sich auch die "Qualität" von Datenschutz hier im Forum nicht.


    Datenschutz ist dann von Bedeutung, wenn Persönliche Daten von dir gesammelt, verwaltet und weitergegeben werden ohne deine Kenntnis oder dein Einverständnis.
    Die Möglichkeit mehr anzugeben, als nur "Betroffen/Nicht Betroffen" fände ich daher sinnvoll.
    Weil es eben nichts an den Datenschutzregeln ändert vorallem auch deshalb, weil du über diese Daten bestimmen kannst.


    Gruss Geralt


    Die Nähe zu Menschen ist wie die Nähe zum Feuer.
    Zu nahe verbrennt man sich und zu weit weg erfriert man.


  • Ich halte die aktuelle Unterscheidung für ausreichend. Bereits heute beteht bei *Betroffen* das Problem dass keine Kontrollmöglichkit besteht ob dies tatsächlich so ist. Zudem gibt es Graustufen. Ich selbst halte mich z.B. für einen "Selbstdiagnostizierten NT" und einige hier drin sind "Selbstdiagnostizierte AS". Eine weitere Unterteilung macht das ganze nicht leichter.


    Ähnliches gilt auch für "Angehörige".


    Vorschlag: Wer dies angeben will kann dies doch einfach in seinem Profil tun. Ohne jeden Zwang.

    Ich bemerke dass mein Training im Umgang mit Aspies begonnen hat und ich möchte mich entschuldigen falls es durch meinen gewohnheitsmässigen Umgang mit Doppeldeutigkeiten, Wortspielen und Ironie zu Missverständnissen gekommen ist (und kommen wird).

  • Aspie haben ein starkes Pflichtgefühl, daher wollen sie sich den möglichen
    Angaben entsprechend korrekt anmelden. Dein Vorschlag in Ehren aber Du
    bringst damit Menschen unnötig in einen Konflikt, mehr über sich bekannt
    zu geben, als notwendig ist und schlussendlich niemandem dienlich ist,
    ausser der persönlichen Neugierde mancher Menschen. Und nebenbei:
    Unter Datenschutz fällt auch die Frage nach Angaben über Krankenheiten.


    ---

  • Eine Selbstdiagnose ist ein fall für sich. denn man definiert sich selbst ohne zu wissen, nach welchen kriterien eigentlich AS definiert wird. meiner meinung nach reicht es nicht, nur zu sagen, ich bin anders. dass ist kein kriterium für AS.
    Das thema Datenschutz. nun, ich habe damit noch nie probleme gehabt. es ist ja auch an einem selbst, wem man was sagt. die ärzte habe eine schweigepflicht. ich musste sie aber auf eigenen wunsch schon 2 mal davon entbinden. so was kann man, wenn man will muss aber nicht.
    dann ist es auch so, dass die ergebnisse der diagnose an den hausarzt gehen. das ist alles.
    im forum ist es so, dass es auch viele NT's hat. also ist es nicht immer leicht zu wissen, wer betroffen ist und wer nicht. mit der zeit erkennt man es am schreibstil.
    ich würde, wenn du dir nicht sicher bist eine diagnose erstelle lasse. denn nur so hast du gewissheit. sonst ist es immer ein Verdacht, und das ist nicht gut.
    durch die diagnose, konnte ich vieles was mich im leben gestört oder gestresst hat vermeiden. denn ich habe auch unterstützung von fachpersonen, welche sich mit autismus auskenne. das sich alles sache, aufwelche du verzichtest.

  • Vorschlag:
    Jeder hat im eigenen Profil die Möglichkeit, freien Text einzugeben. Dort könnte er eventuelle Zusatzangaben formulieren.
    So muss das Forum nicht verändert werden. Jeder Interessierte, dem es vom Nutzer erlaubt wird, kann diese Zeilen im Profil einsehen.
    Und jeder, dem es wichtig ist, kann dort über sich selbst ins Detail gehen, ohne dass es, da freiwillig, gegen den Datenschutz wäre.

    Mein natürlicher Zustand ist verträumte Abwesenheit. Seit 45 Jahren lebe ich gegen meine Natur.

    Einmal editiert, zuletzt von friedel ()

  • Dieser Beitrag ist zwar nicht mehr neu, möchte mich aber auch noch dazu äussern. (Falls keine Beiträge zu diesem Thema mehr erwünscht sind, könnt ihr meinen Beitrag einfach löschen).


    Ich fände es gut & wichtig, eine weitere Einteilungsstufe zu haben. Ich hatte das gleiche Problem, und bin über Monate bei der Registrierung nie über diesen Punkt "betroffen / nicht betroffen" hinaus gekommen. Weil einfach beides nicht stimmt. Und ich nicht lügen will.

    Ich fühle mich unwohl dabei anzugeben, dass ich betroffen bin, obwohl das (erstmal) nur eine Eigendiagnose ist.
    Aber zu anzugeben ich sei nicht betroffen, stimmt ja auch nicht (irgendwie).


    Zitat

    Aspie haben ein starkes Pflichtgefühl, daher wollen sie sich den möglichen
    Angaben entsprechend korrekt anmelden


    Genau. Eben deshalb. (Natürlich kann sich theoretisch jeder als was auch immer registrieren, wenn er will auch als Samichlaus). Aber einige möchten das wenige, was sie datenmässig von sich Preis geben, mit ihrem Gewissen vereinbaren können - zumindest wäre es schön, diese Option zu haben.


    Wenn es eine 3. Stufe gäbe, z.B. Verdacht auf Asperger oder Autismus Spektrum wäre das für alle einfacher. Es wäre gegenüber allen sicheren NTs und diagnostizierten Aspies fair, wenn die "Verdachtsfälle" wie ich (und offenbar auch andere) sich auch als dies ausweisen könnten (wenn sie wollen). So müssten sie nicht per Münzwurf zwischen zwei unpassenden Optionen wählen und eine eventuelle Unwahrheit verbreiten.


    Jeder hat im eigenen Profil die Möglichkeit, freien Text einzugeben. Dort könnte er eventuelle Zusatzangaben formulieren.

    Keine Schlechte Idee. Nur muss man sich dann immer noch zwischen 2 potentiell falschen Kategorien entscheiden....


    Eine Selbstdiagnose ist ein fall für sich. denn man definiert sich selbst ohne zu wissen, nach welchen kriterien eigentlich AS definiert wird

    Natürlich stimmt das. Eben genau deshalb möchte man als Verdachtsfall ja gar nicht, dass einem die anderen Mitglieder als gesicherter Aspie wahrnehmen.

    ich würde, wenn du dir nicht sicher bist eine diagnose erstelle lasse. denn nur so hast du gewissheit. sonst ist es immer ein Verdacht, und das ist nicht gut.

    Das stimmt sicher auch. Nur ist es je nach Alter (wenn man das Alter der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Abklärungsstellen weit überschritten hat) und je nach Wohnort gar nicht so einfach, zu einer Diagnose zu kommen. Erwachsenen-Sprechstunden habe ich nur in Aarau, Basel und Bern gefunden. Ich brauche aber schon bis Zürich HB mit der Bahn 2:40h - also kein Katzensprung. Und für die erwähnten Stellen braucht man eine Überweisung. Viele der älteren Mitglieder konnten als Kind / Jugendliche(r) noch gar nicht diagnostiziert werden - auf dem Land noch viel weniger.


    Dies kann also ein längerer Prozess sein - und nicht jeder möchte / kann diesen Weg gehen. Viele möchten sich aber trozdem registrieren & austauschen können - und zwar mit einer korrekten Registrierung / Kategorisierung. (Zudem gibt es ja auch Leute, die unter "broad autism phenotype" fallen - wo dann Asperger: betroffen / nicht betroffen auch nicht mehr ganz stimmt)


    Da dem Forum eine grössere Umstrukturierung bevor steht, werden derzeit keine Änderungen an der Forenstruktur mehr durchgeführt.

    Das ist klar, dass vor einer Restrukturierung keine Änderungen mehr gemacht werden. Ich bin neu hier deshalb die Frage: wurde das Forum unterdessen schon umstrukturiert oder steht dies noch bevor? Falls noch nicht: wird der Registrierungsprozess modifiziert?

  • @ Samichlaus: sorry, das war nicht persönlich gemeint! Habe dies nur als Beispiel genommen und erst im Nachhinein gesehen, dass es wirklich ein Mitglied mit diesem Namen gibt.... Sorry.


    (Kann man geschriebene Nachrichten noch ändern, wenn man sie schon abgeschickt hat?)

  • Heißt es nicht, es wäre typisch für Asperger, in einem Fragebogen das Kreuzchen zwischen zwei zur Verfügung stehenden Antwortenkästchen zu machen, weil beide vorgegebenen Antworten nicht korrekt sind?
    "Betroffen" oder "Nicht betroffen"?


    Wie wäre es mit der Kategorie "möglicherweise betroffen".


    Die Bezeichnung beinhaltet gleichzeitig ein "möglicherweise doch nicht betroffen" und sagt deshalb im Grunde erst mal nicht mehr aus, als dass man sich darüber Gedanken gemacht hat, ob man betroffen sein könnte.


    Solche Gedanken kann man sich ganz intensiv machen. Doch in milder Form macht sie sich eigentlich fast jeder, sobald er erstmals mit der Thematik in Kontakt kommt.
    Vage genug für den Datenschutz als auch für Konfliktgeplagte.
    Wer ins Detail gehen möchte, kann das, wie schon erwähnt, freiwillig im Profil tun.



    Eine Wertung insofern, ob richtige oder falsche Diagnose, fachärztliche oder selbsterstellte, wertige oder minderwertige, halte ich nicht für gut.
    Das Recht, von etwas überzeugt zu sein (und diese Überzeugung zu äußern), darf meiner Meinung nach nicht davon abhängen, ob diese Überzeugung von der richtigen Fachperson mit unterschrieben wird.
    Wenn so etwas um sich greift (auch außerhalb des Forums), dann bekommen wir irgendwann Zustände, gegen die der frühere Ablasshandel eine harmlose Sache war.

    Mein natürlicher Zustand ist verträumte Abwesenheit. Seit 45 Jahren lebe ich gegen meine Natur.

  • Ich halte eine 3er Option auch für sehr sinnvoll. Ja, das mit den Abklärungsplätzen ist wirklich nicht befriedigend...ich musste 4 mal über eine Stunde reisen bis eine nun positive Diagnose fürs Asperger Syndrom erhielt...vorher habe ich mich als nur auf Grund eines Selbsttest als Betroffener angemeldet.

  • Hallo


    Auch ich hatte grosse mühe mit den zwei Optionen weil ich mich nirgends "richtig" empfand.
    Meine Lösung war mich als keines von beidem ersichtlich zu zeigen im Profil.


    So reicht es für mich und ist völlig in Ordnung.


    bronti

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