SF TV Klub zum Thema "Asperger-Syndrom"

  • Ich fande die Sendenung sehr spannend. Leider hatte es keinen Platz mehr freigehabt sonst hätte ich sehr gerne an der Diskussion teilgenommen.



    Ja bei Frau Droz hatte ich auch sehr mühe mit dem zuhören.

  • Frau Droz gleich zum Anfang zu bringen, war ein Fehler. Denn sie erzählte ja nur von ihrem Partner und den Kindern. Das bringt nichts, denn ihr Partner war nicht im Studio. Ich hätte mit einer betroffenen Person begonnen. Am Besten mit Matthias oder Susan.
    Die Moderation durch Röbi Koller war schlecht. Er hatte nicht moderiert, sondern sass einfach da. Dr. Gundelfinger war der Moderator. Er hat auch immer Sabine Ruff zurechtgewiesen. Denn die hat wirklich keine Ahnung. Was in dieser Diskussion verloren hatte, weiss ich nicht. Es war nur schlimm.
    Sie hätte sich vorbereiten müssen. Immer brachte sie das mit der sogenannten Grauzone. Aber wie viele nicht diagnostiziert sind, hat sie nicht gebracht. Die Dunkelziffer. Es kann doch nicht sein, dass jemand, der nicht kompetent ist, in so eine Sendung eingeladen wird.
    Die drei Betroffenen war klar und deutlich verständlich. Nur hatte ich den Eindruck, dass ausser Dr. Gundelfinger keiner die drei richtig verstanden hat.
    Das Thema war ja: Männer ohne Gefühle. Was das mit Kinder zu tun hat, weiss ich nicht. Es kann doch nicht sein, dass der Schluss dieser Sendung mit der Diskussion über Kinder endet.
    Frau Ruff hat den Unterschied zwischen AS und NT nicht begriffen. Sie hat einen Internettest gemacht, den sie nicht erläutert hat. Mich hätte interessiert, was für ein Test sie gemacht hat. Das Thema Diagnose ist auch nicht wirklich zur Sprache gekommen. Ausser wieder für Kinder. Aber das war nicht das Thema. Echt schlecht so was.
    Aber ich fand es trotz allem gut, dass es eine Sendung über das Asperger-Syndrom gab.

  • Ich fand es auch gut, dass es einen Club gegeben hat, zum Thema Asperger. Ich habe es sogar ausgehalten die ganze Sendung zu schauen, was ich bei vielen solcher Diskussionssendungen nicht schaffe. Ich hätte gerne noch weiter zugesehen und zugehört.


    Wer mich iritiert hat, war die Dozentin für Sozialwissenschaften Frau Ruff, ich weiss nicht wozu sie in der Sendung war. Sie konnte der Diskussion nicht folgen, und wiederholte immer wieder dasselbe. So wie ich sie verstanden habe, ging es ihr unter anderem darum, dass sich die sogenannt ,unsozialen Männer' sich nicht hinter einer Diagnose verstecken sollen. Aber das ist ja logisch.


    Den Titel der Sendung kann ich nicht einordnen, "Männer ohne Gefühle - alles Autisten?", deutet überhaupt nicht auf das Thema Asperger hin. Nein, den Titel versteh ich nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Anna ()

  • denn sie hat uns Mut gemacht :thumbup: . Uns, das sind meine Frau und ich. Betroffen sind wir insofern dass unsere Tochter das Autismus Asperger Syndrom hat.
    Danke Hr. Girsberger für seine Ausführungen und auch den anderen Teilnehmern. Speziell beeindruckt haben uns Matthias Huber, er hat mit seiner klaren
    Sprache die Probleme auf den Punkt gebracht. Auch Susan Conza gehört das Lob, mit Ihrer Firma für Asperger Betroffene.
    Ich komme gerne hier ins Forum zurück, denn wir wissen erst seit einem Jahr dass unsere Tochter davon betroffen ist. Sie ist heute 10....
    bis bald
    Big Daddy

    • Offizieller Beitrag

    Danke Hr. Girsberger für seine Ausführungen und auch den anderen Teilnehmern. Speziell beeindruckt haben uns Matthias Huber, er hat mit seiner klaren
    Sprache die Probleme auf den Punkt gebracht. Auch Susan Conza gehört das Lob, mit Ihrer Firma für Asperger Betroffene.

    Da kann ich mich nur anschliessen!


    Um Herrn Gundelfingers und Herr Hubers kompetente Sach-und Fachinformationen war ich umso mehr froh, als mich die Aussagen von Frau Ruff zunehmend genervt haben!
    So viel "Verallgemeinerung" gepaart mit Unwissen, diffusen Reden von Grauzonen, für die sie sich interessiert, ist der Aufklärung über AS nicht förderlich!
    Diese schieben AS Betroffene in eine "selbstgewählte Ecke", was diesen mehr als Unrecht tut! Leider wurde dadurch auch der Fokus von den wirklichen Schwierigkeiten, denen AS Betroffene in unserer Gesellschaft tagtäglich begegnen (müssen), auf soziales "Geplauder" über Sinn und Unsinn von Diagnosen und Fragen zu "was ist normal?" gelenkt.
    Fakten wie, dass viele AS Betroffene durch ihre Behinderung ohne Ausbildung, ohne Arbeit dastehen und auch oft komorbide Störungen (Aengste, Depression) entwickeln, hatten in diesem Gespäch daduch leider keinen Platz. Einzig Herr Gundelfinger wies am Schluss noch darauf hin, wie gross der Leidensdruck Betroffener oder derer Eltern oft ist.


    grüsse



    soleil

  • Ich habe die ganze Sendung gesehen und bin enttäuscht von Röbi Koller. Er hat leider nicht begriffen, dass diese Runde ganz anders moderiert werden sollte. Mit seiner gewohnten Methode, einfach eine Frage in die Runde zu schmeissen und abzuwarten kamen die Aspies zu kurz. Mich hätte z.B. sehr interessiert, was Susan Conza zu dieser unglaublichen Aussage über Aspie-Mütter meint.
    Aus dieser Runde ziehe ich folgendes:
    Die Mehrheit der NTs möchten Asperger als "Sensation" wahrnehmen, etwas exotisches, etwas extremes, spektakuläres.
    Ich glaube, dass es viele undiagnostizierte Aspies gibt, die mit dem Leben zurecht kommen.
    Ich erlebe weder meinen Sohn noch meinen Mann als gefühllos, überhaupt nicht! Es ist jedoch für Aussenstehende (Insider sind eigentlich nur unsere Tochter und ich) sehr schwer zu erkennen, wie es ihnen geht. Als Herr Huber die Szene des Bedankens für Geschenke geschildert hat, musste ich lachen. Genau das kennen wir aus unzähligen Erlebnissen mit Grosseltern und co. Wie auch Data beschrieben hat, haben wir klare Aufgabenteilung und die Sozialen Kontakte sind zu 100% meine Aufgabe. Unsere Beziehung ist nicht romantisch und wir müssen alles aussprechen. Dafür haben wir kaum Missverständnisse und ich kann mich zu 100% auf meinen Mann verlassen. Ich habe schon lange gelernt, meinen Mann so zu nehmen, wie er ist. Hätte ich einen Franzosen geheiratet, wäre es sicher auch hilfreich, Französisch zu sprechen. Wir haben erst seit kurzem einen Namen für die Art meines Mannes und unseres Sohnes. Geändert hat es nichts. Sie sind immer noch die gleichen, für mich äusserst liebenswerten Menschen. Ich bin überzeugt, Asperger ist nicht grundsätzlich für Beziehungsprobleme verantwortlich. Schliesslich kenne ich viel mehr NT-Beziehungen, die nicht funktionieren... Und deshalb löst eine Diagnose die Probleme auch nicht (wie Frau Droz anscheinend hoffte). Mir hat die Aussage von Dr. Gundelfinger gefallen, dass nicht alle mit Anzeichen auf Asperger zum Psychiater müssen sondern wirklich nur jene, die damit nicht zurecht kommen. Wenn ich unsere Beziehungssituation probiere von aussen zu betrachten, dann habe ich in etwa die Funktion einer Übersetzerin. Unsere NT-Umwelt braucht diesen Dienst viel mehr, als mein Mann. Der hat seine Plätze in Beruf, Hobby und Familie gefunden und fühlt sich wohl. Ich erlebe ihn als sehr verantwortungsvoller Vater, der sehr viel Ruhe in unsere Familie bringt, was mir wiederum gut tut. Ich als NT-Mutter habe doch oft auch nicht gewusst, was unseren weinenden Babys gefehlt hat.
    Der Club hat mir auch gezeigt, dass die Palette an Asperger-Menschen genau so breit ist, wie bei der übrigen Bevölkerung.
    Das Leben ist doch spannend :)
    Macht's gut!
    Liebe Grüsse, grafschafft

  • Man kann nicht abstreiten, dass eine AS-NT Partnerschaft Probleme mit sich bringt. Ich dachte eigentlich, dass dies das Thema dieser Sendung sei. So gesehen ging die Sendung sehr am Thema vorbei. Eine AS-NT Partnerschaft bringt ganz andere Probleme mit sich, als eine NT-NT oder wohl auch eine AS-AS Partnerschaft.


    Über 20 Jahre lang dachte ich, dass mein Partner die gleiche Wahrnehmung hat wie ich. Und er dachte das gleiche von mir. So haben wir oft aneinander vorbeigeredet, nicht die gleiche Sprache gesprochen. Unsere Ehe war am scheitern, da haben wir unerwartet Hilfe bekommen- mit der Asperger Diagnose unserer Tochter. Und ich bin froh darum!!! Mir wurde schnell einmal klar, dass mein Mann auch von AS betroffen ist. Was zuerst natürlich ein Schock war. Jetzt können wir offen darüber reden, er erklärt mir seine Sichtweise, ich erkläre ihm meine. Wir konnten noch nie so gut zusammen reden wie jetzt. Aber es war und bleibt ein schwieriger Weg.


    Wir NT-Partner brauchen deshalb auch Hilfe und möchten gehört werden, denn das Nicht-Wissen um Asperger, das sich nicht verstanden fühlen, das unerklärliche und unfassbare in der Partnerschaft hat auch bei uns (wie auch bei AS) seine Auswirkungen. Depressionen, Ängste und andere Erkrankungen resultieren daraus. Auch das hat einen Namen, das Cassandra affective deprivation syndrom ( Mangel an Zuwendung Syndrom) (mehr dazu bald einmal auf der neuen homepage).


    Auch das muss ein Thema werden, was es leider im deutschsprachigen Raum noch nicht ist. Es gibt viele Bücher darüber, alle auf englisch. Dieses Problem ist in anderen Ländern bekannt, nicht aber bei uns.


    Das möchten wir ändern, darum ist eine neue homepage am entstehen: www.asperger-partner.ch

  • Ob gelungen oder nicht, diese Sendung war auf jeden Fall wichtig. Ich habe sie unterdessen wiederholt angesehen, auch um gewisse Reaktionen aus diesem Thread nachzuvollziehen. Ich entdecke dabei auch Dinge, an die ich mich nach dem ersten Mal nicht mehr erinnerte.


    Ich finde, das Thema hätte etwas fokussierter und informativer bearbeitet werden können.
    Für Nichtinformierte wurde AS zu wenig "definiert", auch wenn Herr Gundelfinger und Frau Ruff sich darüber auseinandersetzten.

    Ich bin der Meinung, dass dieser Vergleich (nicht Gleichsetzung!) mit den "typisch männlichen" Eigenschaften unbedingt angesprochen werden muss. Genau solche Interpretationen, wie z.B. auch "verträumt", "introvertiert" usw. verhinderten letztlich, dass meine Umwelt die Summe meines Verhaltens richtig deutete. Ich bin überzeugt, dass mir eine frühere Erkennung geholfen hätte. Andererseits hindert die Diagnose mich heute nicht daran, gegenüber Nichteingeweihten immer noch mit diesen "Etiketten" durchzukommen.

    Grossen Eindruck machten mir die Erklärungen von Herrn Huber; er sprach mir streckenweise richtig aus der Seele, ohne dass ich solche treffenden Formulierungen immer finden könnte. Herrlich der Moment, als Herr Koller nach Beispielen für Detailfokussierung im sprachlichen Ausdruck fragte -- Herr Huber war schon ein Musterbeispiel von ebendiesem Phänomen, aber mit seiner Antwort konnte er es tatsächlich noch mehr verdeutlichen.
    Etwas mehr von dieser anschaulichen Art -- aus einem anderen Blickwinkel -- hätte ich mir auch von Herrn Gundelfinger erhofft. Seine Ausführungen zur Diagnose waren mir zu vage.


    Die Voten von Herrn Frey zeigten mir, wie breit das AS-Spektrum ist, und was für eine Herausforderung die mündliche Kommunikation sein kann, die für andere so selbstverständlich wie das Atmen ist.


    Die hier gelesenen Ausbrüche persönlicher (oder stellvertretender) Empfindlichkeiten irritieren mich -- man sollte doch die wirklich geäusserten Standpunkte und Erfahrungen in die richtigen Relationen setzen.


    Frau Droz ist seit 33 Jahren mit einem Aspie zusammen und hat die Selbsthilfegruppe für AS-Partner gegründet. Das heisst doch, dass sie nicht Mutmassungen, sondern Erfahrungen mit ihrem Partner sowie jene der Gruppenmitglieder wiedergibt -- einzelne Fälle, ohne Anspruch auf allumfassende Wahrheit. Die "weibliche Spektrumsvielfalt" muss deswegen nicht vergessen, aber auch nicht verteidigt werden. Zudem war der Hinweis auf mögliche Gefährdung von Kindern deutlich, man muss fast sagen überdeutlich auf nicht erkannte, nicht diagnostizierte Mütter mit AS gerichtet. Es überrascht mich, dass sich hier jemand angestossen fühlt.
    Was den "Rufmord" betrifft, so hat Frau Droz auf Nachfrage von Herrn Koller bestätigt, dass ihr Partner mit ihrem TV-Auftritt einverstanden war. Nach dem geschilderten Leidensweg muss klar gewesen sein, dass sie die Dinge beim Namen nennen würde, denn ohne dies wäre doch der Sinn ihrer Teilnahme verfehlt gewesen.


    Die einzige vom Thema gänzlich (oder vielleicht doch nicht?) unbelastete Person war Frau Ruff. Personen mit ihrer Grundhaltung sind wohl quer durch die Wissens- und Gesellschaftsbereiche immer wieder anzutreffen. Ich finde, dass solche Leute die Gesellschaft einfach nicht weiterbringen. Vielleicht hat ja Herr Koller sie genau wegen ihrer abweichenden Ansicht, quasi als Gegenpol, eingeladen.


    Als Quintessenz finde ich, die Hauptsache war, das Thema überhaupt mehr bekannt zu machen.
    Ich wünschte mir eine Fortsetzung in einem besser vorbereiteten, mehr zielgerichteten Rahmen.

  • Das eigentliche Thema, AS - NT Partnerschaft kam zu kurz, darüber wurde schon geschrieben.


    Was mich persönlich auch stark getroffen hat war die Aussage AS Mütter können nicht die Verantwortung für die Kinder übernehmen oder vernachlässigen die Kinder. Wenn AS Frauen die Eigenschaften von NT Männern haben und AS Männer noch viel weiter in dieser Richtung denken und fühlen.... So wäre ja mit dieser Ansicht ein AS Mann eine absolute Gefahr für die eigenen Kinder. Ich als AS Ehemann habe viel Zeit mit unseren vier Kindern verbracht. Das letzte was ich getan hätte wäre diese zu vernachlässigen oder ihnen ein Leid geschehen zu lassen. Ich kann mich als echter umsorgender Vater, Beschützer, Ernährer, Freund oder Kollege unserer Kinder bezeichen.


    Was ich allerdings nicht konnte war, für die Kinder ein Tröster und Unterstützer in der Jugendzeit und Pubertät sein. Hier bin ich dankbar, dass meine NT Frau ihren und meinen Teil voll übernommen hat. Unsere Ehe hat stark darunter gelitten weil meine Frau sich nicht unterstützt und völlig alleingelassen fühlte.


    Dies geschah alles im Unwissen über eine AS Diagnose und hätte für unser Ehe beinahe das Ende bedeutet. Darum finde ich es sehr wichtig die in der Sendung erwähnte Grauzone zu diagnoszieren. Hier gibt es noch viel Nacholbedarf.


    Eine neue Homepage ist am entstehen: www.asperger-partner.ch schaut mal rein.

    Einmal editiert, zuletzt von Joe65 ()

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