- Offizieller Beitrag
Tipps für Bücher rund ums Asperger Syndrom, die ich lesenswert finde und die mir geholfen haben, das Asperger Syndrom besser zu verstehen:
(Die Buchrezensionen habe ich beim Amazonshop „ausgeliehen“.)
Tony Attwood:
Das Asperger Syndrom, Wie Sie und Ihr Kind alle Chancen nutzen
„Das Buch liefert eine sehr genaue und umfassende Beschreibung der AS-Symptomatik, die von der Vollständigkeit her wohl eher selten so zu finden sein dürfte. Es gibt viele Ansatzvorschlägen für Eltern und Therapeuten, die mit kleinen AS-Kindern (maximal noch bis zum Schulverlassen) zu tun haben. Für diese kann ich das Buch auch nur empfehlen. Die "häufig gestellten Fragen" (FAQ) geben einen kurzen und dafür trotzdem allumfassenden Überblick über den Forschungsstand zu Ursachen, Perspektiven.“
Nicole Schuster:
Ein guter Tag ist ein Tag mit Wirsing (eine Mischung aus Autobiographie und sehr detailliertem Asperger Sachbuch einer Betroffenen jungen Frau)
„Ein guter Tag ist ein Tag mit Wirsing von Nicole Schuster ist endlich ein weiteres Buch über Autismus, geschrieben von einer Betroffenen.
Die Autorin schreibt einerseits aus der Sicht eines Menschen mit Asperger Autismus und andererseits beleuchtet sie das Thema und die einzelnen Kriterien die es ausmachen, aus einer wissenschaftlichen Sicht. Sie gibt Beispiele, erklärt anhand von genauen Beschreibungen, bei denen sie oft bis an die Wurzel der Dinge geht, so dass man es durch und durch verstehen und begreifen kann, was bestimmt auch die autistischen Leser sehr freuen wird. Sie zitiert andere Menschen mit Autismus und sie erläutert bisher in anderer Literatur nicht oder nur wenig beachtete Standpunkte und Merkmale. Da sie sozusagen Fachfrau auf dem Gebiet ist und sich fachlich sehr gut auskennt, bedeutet dies eine wesentliche Bereicherung da sie zusätzliche bisher relativ unbekannte Informationen gibt, bzw. die bisher bekannten Informationen viel intensiver erklärt und beschreibt, als es von nicht-autistischen Autoren aus Mangel an Einfühlung je erfolgen könnte. Dieses Buch ist ein Muss für alle die mehr über Autismus wissen wollen, oder für jene, die glauben eine autistisches Syndrom zu haben und mehr darüber erfahren wollen.
Dieses Buch ist das umfassendste Buch, das auch von Laien gut verstanden wird, was ich zum Thema bisher finden konnte. Es ist sehr gründlich und ausführlich geschrieben, die Recherchen und Zitate sind mit Literaturhinweisen versehen, so dass man auch auf diese zurückgreifen kann. Alles in allem ein sehr gelungenes Werk, das auch Fachleuten auf diesem noch relativ unbekannten Terrain weitere neue Informationen liefern kann, die eine Diagnosestellung in der Praxis erleichtern könnte.“
Daniel Tammet:
Elf ist freundlich und fünf ist laut
„Der Achtundzwanzig Jahre alte Autist versucht die Leser an seiner Welt Teil haben zu lassen, einer Welt in der Zahlen als Formen, Farben und sogar als Gefühle existieren. Daniel Tammet zählt zu den etwa Fünfzig weltweit bekannten "Savants", Autisten welche auf bestimmten Gebieten außerordentliche geistige Fähigkeiten entwickeln. In seinem Fall handelt es sich um erstaunliche mathematische Fähigkeiten und die Fähigkeit in kürzester Zeit (eine Woche) Fremdsprachen zu erlernen.
Daniel Tammet ist unter diesen Fünfzig "Savants" insofern noch einmal etwas Besonderes, als er zudem die Fähigkeiten hat, eine Brücke in unsere Welt zu schlagen und auch die Notwendigkeit dazu sieht.
Der Psychater Darold A. Treffert beschreibt in seinem Vorwort Daniel Tammet als "einen redegewandten, sehr sympathischen, liebenswürdigen, höflichen und bescheidenen Menschen". Und genau diese Eigenschaften sind es, welche das Buch von Daniel Tammet so lesenswert machen.“
John Elder Robison:
Schau mich an, Mein Leben mit Asperger Syndrom
„Dieses Buch ist ein bewegendes Lebenszeugnis eines Menschen, der als Kind als "unnormal" galt und von anderen , Erwachsenen und Kindern, gemieden wurde. Erst sehr viel später stellte sich heraus, das er unter dem Asperger-Syndrom gelitten hatte, einer leichten Form des Autismus.
"Mit neun Jahren hatte ich eine Offenbarung: Ich kam dahinter, wie man mit anderen Kindern redet", erzählt John Elder Robison in seinem empfehlenswerten Buch, das man liest, ohne aufhören zu können, so spannend ist seine Lebensgeschichte. Doch wie so viele andere Menschen mit Asperger oder anderen Formen des Autismus hat auch er ganz besondere und außergewöhnliche Talente. Als er ein solches entdeckt, nämlich sein Talent und seine Vorliebe für elektrische Geräte, beginnt für ihn ein neues Leben und eine neue Welt steht ihm offen. Er entwirft für die Musikgruppe KISS flammenwerfende Gitarren und bereitet deren Tourneen vor. Später entwickelt er für die Firma MB die ersten elektronischen Spielzeuge.
Doch auch in der Arbeit setzt sich sein Außenseitertum fort, das ihm keine Ruhe lässt, Erst als er vierzig Jahre alt ist, erfährt er die Ursache seines Verhaltens: er leidet am Asperger-Syndrom.
John Elder Robison setzt sich hin und schreibt ein Buch über sein Leben und seine Erfahrungen, die er nun unter einen ganz anderen Blickwinkel sieht und einschätzen und bewerten kann.
Das Buch ist für Menschen, die mit Asperger in der einen oder anderen Form konfrontiert sind, ein mutmachendes Beispiel, auch wenn viele nicht eine solche Karriere machen werden.“
Dawn Prince-Hughes:
Heute singe ich mein Leben
„Dawn P.-H. erfährt erst als Erwachsene mit 36 Jahren, daß ihre gravierenden Schwierigkeiten auf dem Asperger Syndrom beruhen ( einer angeborenen neurologischen Behinderung aus dem Autismus-Spektrum).
Nach einer hilflosen, schmerzlich erlebten und unbegriffenen Kindheit und Jugend, nach verzweifelten Versuchen, nicht abzugleiten in Trunksucht, Obdachlosigkeit, Arbeitslosigkeit und Arbeitsunfähigkeit bekommt sie eine Anstellung in einem Zoo. In den Gorillafamilien findet sie, unerwartet und beglückend, Seelenverwandtschaft und erkennt u.a., daß Verständigung und Übermittlung von Emotionen in einer Gruppe Lebewesen durch Körpersprache urtümlich und weitgehend unabdingbar ist.
(Der autistische Mensch kennt die Körpersprache, die auch beim Menschen eine große Rolle spielt, nicht )
Sie entwickelt Strategien, Körpersprache im Alltag anzuwenden: Lächeln, Ansprechen, Wiedererkennen notfalls simulieren usw. und bekommt feedback, das ihre Anstrengungen belohnt und damit immer mehr erleichtert.
Dawn P.-H. promovierte in Anthropologie und lehrt jetzt in einer amerikanischen Universität.
Das Buch beschreibt sehr anschaulich ihre eigenen Erfahrungen und Eindrücke ( übrigens seit dem Tag ihrer Geburt, was beinahe unglaublich klingt) und die anderer Autisten, deren Informationen sie sammelte.
Die Autorin will mit dem Buch Hilfestellung für Betroffene geben. Dies ist überaus eindrucksvoll gelungen. "
Wer hat auch gute Tipps?
Grüsse
soleil