Treffen oder Selbsthilfegruppe für Erwachsene (Verdacht-)Apies

  • Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Thema Asperger, da ich wahrscheinlich erblich vorbelastet bin und den Verdacht nicht loswerde, auch ein Aspie zu sein. Ich bin zur Zeit auf der Suche nach einer Gruppe von Gleichgesinnten, mit denen ich mich auch ausserhalb des Internets austauschen kann. Weiss jemand von euch von einer SHG irgendwo in der Schweiz? Alles, was ich bisher gefunden habe, bezieht sich auf die Eltern von Kindern im autistischen Spektrum. Aber diese Kinder werden doch auch mal erwachsen, oder? ;)

  • Hallo Schneeflocke


    Eine Selbsthilfegruppe würde mich auch sehr interessieren. Ich habe mich auch schon erkundigt, aber es scheint dies in der Schweiz nicht zu geben, jedenfalls ist mir keine bekannt.


    Gruss


    Anna

  • Hallo Anna


    Na, da wären wir ja schon mal zu zweit. :)
    In Deutschland scheint es in jeder grösseren Stadt eine SHG für Erwachsene zu geben. Rein statistisch sollte der Anteil an Leuten im Autismusspektrum in der Schweiz ja genau so gross sein. Vielleicht melden sich ja noch ein paar Leute. Dann könnten wir ja selber mal etwas organisieren.

  • Hallo Schneeflocke und Anna


    Bei Autismus Schweiz (unter Aktuell) im Internet gibt es einen Aufruf, dass die Selbsthilfegruppe für autistische Menschen neue Mitglieder sucht.
    Patrick Frey betreut diese Gruppe, ich weiss nicht, ob jedes Mitglied zwingend die offizielle Diagnose benötigt. Ich denke aber, dass ihr unter dieser Adresse weitere Informationen erhalten könnt: E-Mail: patrick_frey@bluewin.ch


    Liebe Grüsse, Monica

  • Da es bis jetzt keine weiteren Rückmeldungen zur SHG gegeben hat, habe ich heute selber bei 'autismusdeutsche schweiz' angerufen. Die sind eher auf ,Selbsthilfe von Eltern mit Kindern mit Autismus' eingestellt. Ich bekam die Auskunft, dass es 'nur' diese eine SHG von Patrick Frey gebe. Von ihm hätte sie die Info bekommen, dass nicht viele Leute teilnehmen würden. Woran das liegt konnte sie mir nicht sagen. Sie gab mir noch Adressen von Beratungsstellen an die man sich wenden kann. Nun versuche ich, mich da zurechtzufinden und mich zu informieren.


    Dann habe ich noch eine Mail an PF gesechickt und um Auskunft gebeten. Mich würde, bevor ich an so einer Gruppe teilnehmen würde schon interessieren, was da angeboten wird und was möglich ist. Vermutlich hat da wieder jeder Teilnehmer andere Vorstellungen.


    Anna

  • Ich bin auch interessiert an eine Selbsthilfegruppe und bin auch eine Verdacht-Aspie. Es würde mich auch freuen, die Gleichgesinnten zu treffen. Auch ich habe an die SHG ein email geschrieben und bis jetzt keine Antwort erhalten. Mich interessiert es, ob ihr eine Antwort bekommt und ob dort eine Diagnose wirklich zwingend ist. Wenn das nicht so recht klappt, können wir ja selber ein Treffen machen mit gemischte Gruppe von Aspies und Verdacht-Aspies...Wie wäre es?


    Freundliche Grüsse
    Koala

  • Danke Koala für deinen Beitrag. Finde es eine gute Idee selber ein Treffen zu organisieren. Allerdings wäre es schon gut, wenn man etwas von der Erfahrung anderer lernen könnte, ich meine, damit es dann auch zu etwas sinnvollem führt. Hast du denn schon Erfahrung mit solchen Treffen?


    Gruss von Anna

  • Ich habe auf mein Mail auch noch keine Antwort erhalten. Ich hatte auch den Eindruck (von dem Eintrag auf der Internetseite, siehe Empfehlung weiter oben), dass es eher für bereits diagnostizierte Aspies angeboten wird. Irritiert hatte mich auch die Bemerkung, dass Leute eingeladen sind, die nicht so viel reden. Hier stellt sich vielleicht wirklich die Frage nach den Erwartungen. Da ich mich gerne unterhalten möchte über eigene Erfahrungen entspräche ein Nachtessen, bei dem nicht viel geredet wird, nicht so dem, was ich mir vorstelle.


    Was haltet ihr davon, wenn wir uns einmal treffen, auf einen Café oder vielleicht zum Nachtessen, und dann schauen, ob sich daraus etwas regelmässiges entwickelt? Was für Vorstellungen habt ihr denn von einem Treffen?

  • Hallo Schneeflocke


    Für mich ist es verständlich, dass es AS-Leute gibt, die nicht viel reden wollen. Für Leute mit Autismus ist oft die Spiele oder sonst eine Aktivität leichter als miteinander reden.


    Also mein Vorschlag wäre: zuerst mal anfangen mit Cafe trinken und dann mal sehen, was sich daraus entwickelt. Ich denke, dass wir am Anfang mal mit wenig anfangen und später mal mit Nachtessen.


    Freundliche Grüsse
    Koala

  • Hallo Anna


    Ich selber habe keine Erfahrung mit solchem Treffen. Mich interessiert einfach auch so ein Treffen und ich möchte auch von anderen hören, was sie für Erfahrungen sie gemacht haben. Und es war nur eine Idee von mir, dass wir es schlussendlich selbst organisieren. Natürlich muss da jemand sein, die das gerne führt. Ich selber bin keine Führungsperson.


    Freundliche Grüsse
    Koala

  • Hallo Koala, hallo Schneeflocke


    Ein Anfang mit Cafe trinken wäre gut. Meine Erwartungen von einem solchen Treffen sind mir nicht so ganz klar, muss ich noch überlegen.


    Von einer SHG würde ich erwarten Leute kennenzulernen, die ähnliche Schwierigkeiten haben, ich würde mich glaube ich besser verstanden fühlen und mich hoffentlich insgesamt besser fühlen. Ich würde vielleicht Begebenheiten aus meinem Alltag erzählen wollen, die für mich schwierig waren. Vielleicht kann jemand anderes mir Tipps geben wie ich es besser machen könnte. Man könnte auch mal gemeinsam etwas unternehmen, wie essen gehen oder Kino, dies würde sich dann mit der Zeit ergeben. Ich bin eigentlich auch nicht jemand der viel redet, aber mitteilen möchte ich mich schon. Vielleicht würde mir auch ein schriftlicher Austausch über Mails oder ähnliches, leichter fallen, da ich Mühe mit Gruppenabläufen habe.


    Gruss von Anna

    2 Mal editiert, zuletzt von Anna ()

  • Ich habe etwas Erfahrung mit SHG, damals als Motorradfahrer. Wir sind dann wohin gefahren, haben was gegessen und etwas geredet und dann wieder zurück gefahren. Meist waren wir im Schwarzwald unterwegs. Das gute war, dass man auf der Heimfahrt über das geredete nochmals nachdenken konnte und bei der nächsten "Trinkpause" nochmals etwas darüber weiter reden konnte. Ich habe zum Beispiel das Problem, dass mir erst nach einem Gespräch (meist erst am Tag danach) in den Sinn kommt, was ich eigentlich sagen wollte. Nur leider kann man bei einem Gespräch ja nicht ständig Pausen machen und überlegen. Das war damals noch gut, weil wir alle mehr oder weniger dasselbe Problem hatten. Zudem war eine Motorradgruppe ein guter Einstieg. Man ist einfach miteinander losgefahren und hatte sich "aneinander gewöhnt" (im Fahren sozusagen) und war dann auch offener für Gespräche.
    Natürlich muss es nicht Motorradfahren sein, auch andere Aktivitäten eignen sich gut, um den Einstieg zu finden. Ich muss allerdings sagen, dass unsere SHG nicht nur aus Autisten bestand, sondern auch anderen Beeinträchtigungen zu kämpfen hatten. Damals war ich noch ein "Verdachts-"Aspie, die offizielle Diagnose kam erst später. Die SHG war aber mitunter ein Grund, mich überhaupt behandeln zu lassen. Wenn man sich nicht mehr so alleine fühlt, dann fällt einem viele einfacher. Daher ist es immer gut, wenn sich Betroffene austauschen und ein "wir-"Gefühl entwickeln können.


    Grüsse
    Endeavour

  • Hallo Endeavour


    Dann lasse ich mich auch motivieren, eine Diagnose erstellen zu lassen. Bin bis jetzt auch ein Verdacht-Aspie. Danke für dein Erfahrungsbericht.
    Wohnst du in Winterthur? Wie ich am anderen Ort gelesen habe, bis du geboren und aufgewachsen in Winterthur.


    Freundliche Grüsse
    Koala

  • Hallo zusammen, ich fände ein Treffen in der Schweiz vielleicht in Zürich oder St. Gallen nicht schlecht, da ich aus dem benachbarten Ausland stamme. Ich würde auch gerne Leute kennenlernen die Verdachtaspies sind und mich mit ihnen darüber unterhalten. Vielleicht findet man ja Gemeinsamkeiten und weiß dann besser Bescheid, wie man weiter vorgehen kann. Die meiste Hilfe ist von und für Eltern von betroffenen Kindern eingerichtet. Das ist schade, dass es in der Gesellschaft keine "Lobby" für autistische Erwachsene gibt. Erst quält man sich durch die Schule und dann hat man das geschafft, und soll im Leben alles richtig machen, und das von sich alleine aus. Das ist nicht möglich. Es gibt wohl solche, die es schaffen, aber die meisten müssen ihre Pläne aufgeben und vereinsamen. Ich merke das nun mit den Jahren immer mehr (35+). Nicht das es so schlimm ist, aber es gehört gesagt. So, ich wünsche euch trotzdem eine schöne kommende Woche.
    Gruß "Rudi"

  • Hallo Koala


    Sehr aufmerksam gelesen :thumbup:
    Ich bin vor ca. 10 Jahren von Winterthur weggezogen, um näher bei Zürich zu sein. Ab und zu führt mich der Weg jedoch zurück nach Winti. Ich fahre heute auch nicht mehr Motorrad, aber es hat mir damals immens geholfen, weil man als Aspie nicht gerade viel Freunde hat und man beim Fahren über alles mögliche nachdenken kann.


    Ich kann Dir eine Diagnose nur empfehlen. Obwohl ich es niemals für möglich gehalten habe, war das "Wissen" befreiend, erlösend und hat das "wir"-Gefühl noch verstärkt. Von dem her kann ich Dich in Deinem Entscheid nur bestärken.


    Gruss
    Endeavour

  • Hallo Endeavour


    Herzlichen Dank für Deine Empfehlung. Ich denke auch, dass Diagnose Vorteile haben kann. Man weiss dann und ich sicher, was man hat. Und auch viele andere Zugang wäre dann da, wo ein Verdacht-Aspie nicht haben kann.


    Freundliche Grüsse
    Koala

  • Hallo Schneeflocke, Anna, Koala und Endeavour
    Ich bin selbst ein Aspie, rede eher zu wenig, aber fände es super wenn ich mich austauschen könnte unter Gleichgesinnten. So ein Treff oder eine SHG finde ich eine spitzen Idee, habe aber auch noch keine Ehrfahrungen mit SHG!!!


    Grüsse Mimi :thumbup:

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