Ordnungsfanatiker oder Chaot?

  • Seid Ihr Ordnungsfanatiker oder Chaot?


    Ich frage mich was bei Aspies mehr vorkommt.


    Ich bin Chaot und leide regelmässig unter dem Ordnungswahn meiner Mitmenschen..speziell der unter NTs weit verbreitete Wahn man leide unter Verhalten/Unordnung etc andere und diese hätten folglich gefälligst Ihr Verhalten entsprechend anzupassen / zu korrigieren.


    Ein solches Ansinnen ist nichts anderes als Egoismus gepaart mit Selbstquählung.


    Solange ein Verhalten nicht gegen andere und das Chaos in der eigenen Wohnung/Büroplatz ist sollte dies niemanden kümmern.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Asperger

    ....speziell der unter NTs weit verbreitete Wahn man leide unter Verhalten/Unordnung etc andere und diese hätten folglich gefälligst Ihr Verhalten entsprechend anzupassen / zu korrigieren.

    Bitte sei mit deinen Äusserungen / Urteilen gegenüber NT etwas sorgfältiger. Es teilst da gerne "Rundumhiebe" aus, die sicher aus schlechten Erfahrungen resultieren. So o wie AS Betroffene sind auch NT Menschen, nicht einfach EINE einzige Gruppe. In diesem Forum steht das gegenseitige Verstehen, nicht das Hiebe austeilen im Vordergrund.


    grüsse


    soleil

  • Nun, wenn ich auf meinen Schreibtisch schaue, komme ich zum Schluss, dass ich eher ein Chaot bin.

  • Eine Grundordnung ist für mich ganz wichtig, aber etwas Unordnung darf schon auch sein.
    Ich bin also weder Ordnungsfanatiker, noch Chaot.

  • In den Schubladen / Schränken eher Unordnung. Bei elektronischen Ablagen, Ordnerstrukturen und Prozessen sehr strukturiert um die Effizienz zu vergrössern.


    Daher weder Ordnungsfanatiker noch Chaot.

  • Wenn man mich lässt, erfinde ich meine eigene Ordnung.
    Aber während vieler Jahre meiner Kindheit pfuschte ein Ordnungsfanatiker dazwischen .... ihr könnt euch möglicherweise denken wer das war.


    Als diese Person keinen Einfluss mehr ausüben konnte, hatte ich die Gelegenheit, meine eigenes System zu entwickeln.
    Ich bin kein Chaot geworden, aber ich bin ganz bestimmt auch kein Ordnungsfanatiker. "Jedes Stäubchen an seinem Platz" wirkt auf mich geradezu steril.

  • ob das erste oder zweite, Hauptsache man findet sich in seiner Umgebung zurecht, braucht kein Navigationssystem in den vier Wänden und hält einigermaßen die hygienischen Grundsätze ein.
    Ich habe schon beide Seiten erlebt, die Messie-Variante und jene, die sofort bemerken, wenn eine von 30 Glasfiguren auf der Vitrine nicht mehr südwärts steht
    Bsp. ( Stephen King : Misery ).
    würde mich eher als Mittelding mit Chaosneigung bezeichnen-:)
    liebe Grüsse von Cindy2003

    Der wertvollste Besitz, den man haben kann, ist Seelenfrieden. Friede kommt von innen und kann niemals durch materielle Werte entstehen.
    -Sathya Sai Baba-

  • Ich bin Stapler.


    So habe ich alles im Blick. Stapel entstehen, wenn es schnell gehen muss, wenn ich die Hände frei brauche, den Kopf aber voll habe. In solchem Zustand kann ich mich nur schwer an einen Ablageort erinnern. Im Stapel dagegen sehe ich den Gegenstand immer mal wieder im Vorbeigehen und präge mir seine Lage auf diese Weise ein.


    Habe ich mal Ruhe im Kopf, kann ich daran gegen, die Stapel aufzulösen und den einzelnen Teilen bewußt und nach möglichst nachvollziehbaren Gesichtspunkten neue Lagerorte zuordnen.

    Mein natürlicher Zustand ist verträumte Abwesenheit. Seit 45 Jahren lebe ich gegen meine Natur.

  • jo, Asperger, genau das scheint es zu sein : der Rektor sagte zu unserer Klasse, als wir die Ausbildung begannen : "das ganze Leben ist eine Chaosnavigation" (schon 10 Jahre her), ich verstand damals nicht so richtig, jetzt ist dies mein Leitsatz geworden.
    nichts anderes ist es, also man muss lernen, sich in Geduld zu üben : Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut ...... (Gassenhauer)
    somit lösen sich Probleme auch von selbst, man muss nur abwarten können.
    z.b.wie friedel sagt : sie stapelt : wenn ein Stapel umfällt, kommen vielleicht Dinge zum Vorschein, die sie schon lang vermisst hat.....man muss da gar nicht gross eingreifen, als Mensch -:)
    liebe Grüsse von Cindy2003

    Der wertvollste Besitz, den man haben kann, ist Seelenfrieden. Friede kommt von innen und kann niemals durch materielle Werte entstehen.
    -Sathya Sai Baba-

  • So wie ich die Menschen seit Jahrzehnten beobachte gibt es Chaoten und Ordnungsfanatiker bei NT´s und Asperger gleichermaßen und natürlich alle Mischtypen!


    Ich bin der halbwegs ordentliche Mensch, irgendwie normales Mittelmaß, denke ich, zum Glück! Da ich gerne auch in den hintersten Winkel putze und immer wieder renoviere und repariere, bleibt kein Winkel meines Besitzes zu lange unbeachtet und es wird immer alles "umgerührt", ausgemistet und neu geordnet, damit ich immer weiß wo sich was befindet, denn auch wenn man nur wenige Dinge hat, verliert man oft schnell den Überblick und merkt sich nicht alles...

  • Bei uns überwiegt das Chaos, obwohl z.B. Farbstifte geordnet in die Schachtel müssen: möglichst in der Regenbogenabfolge.


    LG Kate

    Wenn wir einem Menschen helfen wollen, müssen wir an ihn glauben. (Alb. Schweitzer)

  • Bei uns überwiegt das Chaos, obwohl z.B. Farbstifte geordnet in die Schachtel müssen: möglichst in der Regenbogenabfolge.


    Ach Gott! Schlimme Erinnerungen werden wach! Meine Mutter schlichtete meine geliebten 36 Jollybuntstifte immer in Regenbogenfarben in die Originalschachtel, Gummiband drüber damit sie auch zu bleibt, umständlich, umständlich umständlich....! Die hat ja nichts anderes zu tun gehabt als zu ordnen und zu putzen, denn das Kochen sparte sie sich...


    Ebenso hasste ich als Kind die Federpenale in die man jeden Stift in eine eigene Halterung stecken musste. Zeitverschwendung!
    Für meine Kinder habe ich grundsätzlich immer Schüttelpennale bevorzugt, sobald diese in der Schule genehmigt waren und sie wollten es dann auch so, aus praktischen Gründen.


    Aber fragt nicht, wie es im Schüttelpenal meines 14jährigen aussieht!!!!!!! 30 Prozent Schulmaterial, davon vielleicht ein Drittel brauchbar, der Rest Müll und Spielzeug...So würde auch die Schultasche aussehen, wenn ich sie nicht mindestens einmal pro Woche auf den Boden total leere und ausschüttle. In meinem Beisein darf er nur das reintun, was rein gehört....der Rest ist Spielzeug oder Müll und der Staubsauger muss dann auch herhalten...


    Übrigens...wisst ihr eigentlich, dass es einen Unterschied gibt zwischen Ordnung und Sauberkeit? (Zumindestens für mich) Es gibt ordentliche Menschen, bei denen spiel Schmutz keine Rolle, weder auf ihrem ordentlich geordneten Schreibtisch noch auf ihrer korrekter Kleidung, die aber vort Dreck strotzt. und es gibt Chaoten wo alles durcheinand auf einem Haufen ist , aber man findet dazwischen keinen Dreck! Ihre schlampige Kleidung ist immer sauber!


    Ich sage immer, besser ein zerknittertes altes T-shirt, löchrige ausgebeulte Jeans, aber sauber, als ein korrekter Anzug mit Hemd und Krawatte, wo der Hemdkragen kohlschwarz ist , ebenso wie die Manschetten und der Anzug spiegelt auf dem Gesäß und an den Rocktaschen und der entsprechende Duft umgibt den Menschen. Kenne tatsächlich beides und ihre vier Wände sehen genauso aus....

  • ja, ja Schmutzteufel, das kenne ich - im Mittelalter ist man auch mit Wasser sparsam umgegangen - da gab es grosse Perlenketten und in der grössten Perle war ein Parfüm drin, damit wurden unangenehme Gerüche abgedeckt.
    auch unter den Perücken hat es von Läusen nur so gewimmelt, man nahm dann so etwas ähnliches wie eine lange Stricknadel und kratzte sich .
    Sauberkeit und Ordnung gehören nicht unbedingt zusammen, das ist richtig., im modernen Sprachgebrauch wird dies zusammengehängt aber ist nicht selbstverständlich, habe auch schon Behausungen gesehen, in denen das Essen vom Vorjahr Junge bekommen hatte. (igitt)
    Manche fühlen sich aber gerade so sehr wohl, oder doch nicht ?
    Die Reinlichkeitsrituale sind sehr verschieden und unter Sauberkeit verstehe ich zumindest eine tägliche Handlung, wenn wir gerade von Gerüchen sprechen.
    Andere sehen das gar nicht so. Es gibt ja auch kulturelle und religiöse Aspekte.
    Mangelnde Sauberkeit stösst mich jedenfalls ab, auch wenn ich drüberhinwegzuschnüffeln-:) versuche, das wird nix.
    liebe Grüsse von Cindy 2003

    Der wertvollste Besitz, den man haben kann, ist Seelenfrieden. Friede kommt von innen und kann niemals durch materielle Werte entstehen.
    -Sathya Sai Baba-

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe es sehr gerne ordentlich, aber oft überwiegt das Chaos.


    Ich glaube, dass da meine ADHS-Anteile meinem Asperger Ordnungsdrang im Weg stehen. Ich schaffe es, innert kürzester Zeit ein riesiges Chaos zu verursachen. Die Tasche vom Wochenende nur hinstellen, schnell wieder weg, keine Zeit, die Einkäufe zu verräumen, die Arbeitskleider sollten doch auch noch in die Wäsche, usw. Ich mache tolle, organisierte Stapel und bringe sie dann wieder durcheinander, wenn ich dringend etwas suche.


    In meinen Schränken, Kommoden, Schreibtischschubladen ist aber alles unglaublich geordnet und sortiert. Auch meine Farbstifte werden nur farblich assortiert verräumt.


    Bei uns überwiegt das Chaos, obwohl z.B. Farbstifte geordnet in die Schachtel müssen: möglichst in der Regenbogenabfolge.

    Mir fehlt eigentlich nur die Zeit, alles zu sortieren und genau an den zugeteilten Platz zu verräumen. Dann liegt die Kiste mit den Farbstiften eben noch tagelang auf dem Schreibtisch, bis ich Zeit zum einsortieren habe. Dies erhöht dann das Chaos noch zusätzlich.


    Mir ist aufgefallen, dass es bei meinen Kolleginnen gerade umgekehrt ist: Eine pikfein aufgeräumte Wohnung, aber wenn man eine Schublade oder einen Schrank öffnet, sieht man das nackte Chaos...


    Der Zustand meiner Wohnung ist auch der Spiegel meiner Seele. Wenn es mir nicht gut geht, wenn ich z.B. gestresst bin, erkenne ich dies auch immer an der zunehmenden "Zustapelung" meiner Wohnung.

  • Ich glaube, dass da meine ADHS-Anteile meinem Asperger Ordnungsdrang im Weg stehen


    Interessante Annahme! Kann bei mir ähnlich sein!
    Ich produziere in kürzester Zeit ein Riesenchaos, wenn ich arbeite, aber ich habe es auch in kürzester Zeit wieder aufgeräumt.


    "Wenn die kocht, sieht die Küche aus als hätte eine Bombe eingeschlagen" hatte mein Lebensgefährte mal zu wem gesagt in meiner Gegenwart.


    Was hier so abwertend klingt, stimmt haargenau! Ich habe schon anderen Frauen beim Kochen zugesehen aber die schaffen es das alles sauber und ordentlich dabei bleibt. Bei mir ist immer Chaos, denn es geht nicht anders, denn wenn ich mich aufs Kochen konzentriere, kann ich nicht gleichzeitig putzen und wegräumen. Das mache ich dann wenn der Kuchen im Ofen, der Braten in der Pfanne ist oder einfach nach dem Essen..., dann ist Aufräume- und Putzzeit. Ebenso sieht es in meiner Werkstatt beim heimwerken aus, Aber da fällt es nicht so auf.

    Einmal editiert, zuletzt von schmutzteufel ()

  • Mein AS liebt Ordnung und mein ADS liebt Chaos. Zum Glück setzt sich mein AS aber stärker durch, sodass bei mir meistens Ordnung herrscht. Sowie ich allerdings etwas depressiver werde, setzt sich mein ADS durch und dann herrscht leider sehr schnell völliges Chaos, was mich dann auch noch zusätzlich belastet.

    Das mit dem Chaos in der Küche während des Kochens kenne ich übrigens auch.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!