Religion für Atheisten?

  • Der Schweizer Philosoph Alain de Botton ist Atheist - und zwar
    überzeugter.
    Dennoch beschäftigt er sich mit Religion.
    Genauer mit der
    Frage: Können auch Ungläubige etwas von Religionen lernen?
    Seine
    Antwort: Ja. Denn Religionen bieten viele Dinge, die das Leben leichter
    machen.


    Hier weiterschauen:
    http://www.srf.ch/player/tv/st…48-43ec-98cb-dacfd54a02b8


    (Hier werden Ideen / Konstrukte angesprochen, die ich ganz ähnlich sehe)


    Gruss Geralt


    Die Nähe zu Menschen ist wie die Nähe zum Feuer.
    Zu nahe verbrennt man sich und zu weit weg erfriert man.

  • Religion für Atheisten? Atheismus als Religion?

    In der Sendung geht es darum, was Atheisten von den Religionen lernen können.
    Es geht um Wertevermittlung über die Fronten hinweg.
    Schau dir die Sendung an, und bilde dir dann dein Urteil.


    Gruss Geralt


    Die Nähe zu Menschen ist wie die Nähe zum Feuer.
    Zu nahe verbrennt man sich und zu weit weg erfriert man.

  • Zitat

    In der Sendung geht es darum, was Atheisten von den Religionen lernen können.
    Es geht um Wertevermittlung über die Fronten hinweg.
    Schau dir die Sendung an, und bilde dir dann dein Urteil.


    Gruss Geralt



    Werde ich Geralt. Ich habe mir noch kein Urteil gebildet. Bin nur neugierig, deshalb meine Frage. Ich kann mir aber vorstellen, das er mit seinem Buch bei vielen Atheisten aneckt..werde mir die Sendung ansehen sobald ich Zeit habe.

  • Religion für Atheisten? Atheismus als Religion?


    In den Ursprüngen war der Atheismus tatsächlich eine Religion. Entstanden in der Zeit des Schrittes vom Politheismus zum Monotheismus und nichts weiter als eine logische Fortsetzung der Abstraktion des Gottesbegriffes. (Wenn es nicht mehrere Götter gibt sondern bloss einen, warum dann nicht keinen? Dieser Gedanke ist für einen Politheisten der sein Vielgötterweltbild aufgibt weniger absurd als er dem Monotheisten scheint.)


    Tatsächlich existieren auch "Atheistische Religionen", d,h, soche die ohne Glaube an einen Gott funktionieren. Der Buddhismus ist (zumindest in einigen seiner Formen) ein Beispiel.


    Und : Klar kann man sich als Atheist für Religionen interessieren. Man sollte sogar. Religion ist die DNA unserer Kulturen.

    Ich bemerke dass mein Training im Umgang mit Aspies begonnen hat und ich möchte mich entschuldigen falls es durch meinen gewohnheitsmässigen Umgang mit Doppeldeutigkeiten, Wortspielen und Ironie zu Missverständnissen gekommen ist (und kommen wird).

  • @ sofafernsehfan: Die Behauptung, dass Atheismus die Fortsetzung einer Entwicklung vom Polytheismus zum Monotheismus sein soll, ist mir vollkommen neu.


    In Wahrheit gingen zu allen Zeiten polytheistische Religionssysteme nachweislich Hand in Hand mit Henotheismen und mit Theismus. Ich selber muss es wissen, schliesslich war ich ja selber die längste Zeit meines Lebens ein bekennender Polytheist und Henotheist. Insgeheim bin ich das vielleicht noch immer...

    "Uns Menschen in dieser Welt ist daran am meisten gelegen, dass wir das Verlorene wieder suchen. So wir nun wollen suchen, so müssen wir nicht ausser uns suchen!"


    Jacob Böhme (Schuhmacher, Philosoph, Mystiker und Alchimist, 1575-1624)

  • Alain de Botton


    Die Religionen wuchsen an ihren Dogmen und sie zerbrachen an ihren Dogmen.


    Meine Sichtweise:


    Er vertritt eine interessante Sichtweise und sein Projekt wäre sicher auch in anderen Ländern wie z.B. in der Schweiz erfolgreich.


    'Religion ohne Glauben und Dogmen' wäre ein interessanter Titel und doch nicht zutreffend,


    da es sich um keine Religion handelt, sondern um die ureigenen menschlichen Bedürfnisse,


    für die kaum noch Raum und Zeit bestehen in unserer Gesellschaft, die kaum noch gepflegt werden dürfen,
    ohne sich irgendwelchen (religiösen oder interessenbestimmten) Dogmen unterwerfen zu müssen oder wie er es u.a. formuliert: Ruft die Ambulanz!


    Er bietet einen neuen Weg an, sehr bewusst und klug durchdacht.

  • Ein wirklich interessanter Beitrag. Der Atheist Alain de Botton hat tatsächlich erkennt, das Atheismus seelenlos und leer ist sich deshalb der Religion wieder zuwendet und dies leider nicht komplett kann, wegen der atheistischen Gehirnwäsche, die er als Kind bekommen hat wodruch er Religion nie erfahren hat. Tönt für mich wie ein klassischer Fall eines durch seine atheistische Erziehung geschädigten Menschen, der intuitiv erkennt das Religionen doch mehr zu bieten haben als der Atheismus.


    Ich nehme allerdings stark an das ihn seine atheistischen Eltern und viele Mitatheisten ihn nun tatsächlich für schwachsinning halten.


    Die moderne Welt hat dank grossem technologischen Fortschritt viel gewonnen, aber Gott und die Bibel sind nunmal zeitlos..es gibt nun mal Dinge auf dieser Erde, die man nur mit dem Herzen / der Seele wahrnehmen kann...materielle Dinge sind nicht alles, was ich auch noch höchst aufschlussreich finde ist sein Beitrag zum Thema Moral und Religion. Ich hoffe er bringt mit seinem Buch viele Atheisten zum Nachdenke über Ihre Einstellung zum Thema Religion.


    Asperger

  • Gott und die Bibel sind nunmal zeitlos..

    Über Gott kann man dazu nichts aussagen.
    Aber die Bibel ist ein von Menschen geschaffenes Werk. ( = Kultur)
    Sicherlich erfreut es sich heute grosser Popularität, da wir in einer christlich geprägten Kultur leben.
    Aber wie jede andere Kultur, hat auch das Christentum einen Anfang und auch ein Ende.
    Somit ist für mich die Bibel genau so vergänglich wie ersten babylonischen Sagen über Ahura Marda (Zarathustra) oder Gilgamesch


    Gruss Geralt


    Die Nähe zu Menschen ist wie die Nähe zum Feuer.
    Zu nahe verbrennt man sich und zu weit weg erfriert man.

  • Aber die Bibel ist ein von Menschen geschaffenes Werk. ( = Kultur)
    Sicherlich erfreut es sich heute grosser Popularität, da wir in einer christlich geprägten Kultur leben.
    Aber wie jede andere Kultur, hat auch das Christentum einen Anfang und auch ein Ende.
    Somit ist für mich die Bibel genau so vergänglich wie ersten babylonischen Sagen über Ahura Marda (Zarathustra) oder Gilgamesch


    Gruss Geralt


    Wenn etwas über mehrere Jahrtausend populär ist dann kann man von zeitlos sprechen.

  • Wird die Vielheit verabsolutiert (Behauptung: "Unser Gott ist der einzige Gott, alle anderen sind falsch"),


    Ich klinke mich hier ohne Bezug zum restlichen Text rund um das obige Zitat ein. Ich mache das, weil mich die genannte Behauptung an etwas erinnert, über das ich mir nicht das erste Mal Gedanken mache.


    Es sind eben vergleichbare Aussagen wie diese: Unser Gott ist der einzige Gott, alle anderen Götter sind falsch!


    Da frage ich mich doch automatisch: Andere Götter? Wie viele gibt es denn da noch?


    Unabhängig davon, ob es falsche Götter sind, oder alte oder lilafarbene, allein ihre Erwähnung gibt ihnen eine - egal ob reell oder imaginär, eben eine - Existenz.


    Mit jeder Aussage, die den Tonus anschlägt, "Mein Gott ist der Richtige, dein Gott ist der Falsche", würde ich doch ganz klar zugeben: Dein Gott mag ein falscher sein, aber ich erkenne, dass er existiert.


    Jedesmal, wenn ich solche oder ähnliche Behauptungen wie die obige höre oder lese, muss ich mich unweigerlich fragen, an wie viele Götter (unabhängig von jeglicher Bewertung des Gottes durch unsereins) derjenige denn so glaubt.


    Gott ist.
    Und Punkt dahinter.
    Seine Existenz ist unabhängig von unserer Meinung oder Wertung, von unserer Vorstellungsfähigkeit, von unseren begrenzten irdischen Dimensionen.


    Da wir Menschen aber überwiegend nur mit Begriffen und Bildern denken können, die wir bereits kennen, finde ich es sehr entgegenkommend von Gott, dass er es möglich macht, dass jeder einzelne innerhalb seiner begrenzten Vorstellungsfähigkeit ein wenig von Gott greifen kann.
    Dabei ist klar, dass die Begriffswelt von jemanden, der in einem vom Christentum dominierten Umfeld aufgewachsen ist, eine andere ist, als von jemanden, der beispielsweise aus einem animistischen Umfeld stammt oder mit atheistischen Ansichten über Gott älter geworden ist.


    Es gibt augenblicklich mehr als 7 Milliarden Menschen auf der Erde. Und aus irgendeinem Grund wurde es wohl für gut befunden, das aber auch jeder von ihnen ein Individuum ist, körperlich, aber auch geistig.
    Deshalb meine ich, dass man, besonders wenn man der Idee eines Schöpfergottes anhängt, nicht so ohne weiteres negativ über das Vorhandensein milliardenfach auftretender individueller Denkweisen (auf Basis individueller Begriffsquellen und individuell gewachsener Gehirne) eingestellt sein kann.


    Gott ist groß. Und (weithergeholtes und unreales Beispiel, ich weiß,) wenn ich mir nun mal in der absoluten Vorstellung leben würde, dass Gott blaue Füße haben muss, um für mich echt zu ein, dann liegt es an Gott, ob er mir netterweise mit blauen Füßen erscheint, damit ich ihn überhaupt erkennen kann. Aber es liegt nicht an meinem Nachbarn, der vielleicht gerade die Waffen lädt, um mich zu überzeugen, dass die Füße eines echten Gottes fliederfarben sein müssen.

    Mein natürlicher Zustand ist verträumte Abwesenheit. Seit 45 Jahren lebe ich gegen meine Natur.

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