Sehr verehrte Fraktal,
doch, es ist möglich. Ich verweise abermals u.a. (neben vielen anderen) auf den Schweizer Religionsphilosophen Frithjof Schuon ("Von der inneren Einheit der Religionen"), der genau das nachgewiesen hat, und zwar nicht als erster. Schuon unterscheidet hierarchisch scharf zwischen den einerseits äusseren, dogmatischen Lehren der Religionen, der sogenannten Exoterik (mit "x"!), und andererseits den inneren Lehren, welche dem Dogma enthoben sind, der sogenannten Esoterik. Bereits u.a. Themistios, Mevlana Dschalaladdin Rumi oder Jakob Böhme wiesen darauf hin. Die äusserlich scheinbar "verschiedenen" heiligen Schriften darf man nicht oberflächlich lesen und allzu wörtlich auffassen, sondern muss sie nach ihrem inneren gemeinsamen Kern hin untersuchen.
Ach, und der berühmte rumänische Religionsforscher Mircea Eliade fällt mir auch grad ein mit seinem Buch "Das Heilige und das Profane. Vom Wesen des Religiösen".
In mehr oder weniger eine ähnliche Richtung wie Frithjof Schuon weist der zufälligerweise ebenfalls Schweizer Religionsphilosoph Armin Risi mit seinem Theismus. Ich empfehle an erster Stelle Risis Werk "Der radikale Mittelweg. Überwindung von Atheismus und Monotheismus", alsdann "Licht wirft keinen Schatten", des weiteren "Der muldimensionale Kosmos Band 1: Gott und die Götter. Das Mysterienwissen der vedischen Hochkultur" sowie weiterführend "Ganzheitliche Spiritualität" und "Einheit im Licht der Ganzheit".